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29.11.2017

EU fördert Gefäßforschung am Max-Planck-Institut

Michael Potente erhält zwei Millionen Euro vom Europäischen Forschungsrat

Bad Nauheim, 29. November 2017 - Der Kardiologe Michael Potente, Leiter der Arbeitsgruppe „Angiogenese und Metabolismus“ am Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, erhält einen der prestigeträchtigen sogenannten „Consolidator Grants“ des Europäischen Forschungsrates (ERC). Der ERC stellt dem Wissenschaftler in den kommenden fünf Jahren zwei Millionen Euro für seine Forschung an Blutgefäßen zur Verfügung. Potente ist zum zweiten Mal mit einem Projektantrag beim ERC erfolgreich: Im Jahr 2012 wurde er bereits mit einem „Starting Grant“ ausgezeichnet.

Die Ausschreibungen des ERC sind im hohen Maße kompetitiv: Nur rund jeder Zehnte der eingereichten Anträge wurde positiv beschieden. Wie der ERC mitteilt, zielt das Consolidator Grant-Programm auf „exzellente Wissenschaftler, deren eigene unabhängige Arbeitsgruppe sich in der Konsolidierungsphase befindet.“

Potente befasst sich vor allem mit der Zellschicht, die Blutgefäße von innen auskleidet. In den vergangenen Jahren konnte er zeigen, dass diese als Endothel bezeichneten Zellen einen besonderen Stoffwechsel besitzen, der für Wachstum und Funktion von Blutgefäßen unerlässlich ist. Allerdings unterscheidet sich das Endothel von Organ zu Organ: „Im Gehirn beispielsweise sind Endothelzellen besonders eng miteinander verbunden und bilden die sogenannte Blut-Hirn-Schranke, durch die nur bestimmte Moleküle passieren können. Im Gegensatz dazu ist das Endothel in der Leber sehr durchlässig und stellt auf diese Weise die Entgiftungsfunktion der Leber sicher“, so Potente.

Dabei ist bislang ungeklärt, wie die je nach Organ unterschiedliche Arbeitsweise des Gefäßendothels festgelegt wird. Mit den nun zur Verfügung stehenden ERC-Mitteln will Potente sich dieser Fragestellung annehmen und den Einfluss des Organmilieus auf die Spezialisierung von Endothelzellen untersuchen. Sein Ziel ist es, den Zusammenhang zwischen Stoffwechsel , Epigenetik (nicht vererbte Veränderung von Genen) und der Spezialisierung von Zellen zu untersuchen. „Wir vermuten, dass es organspezifische Unterschiede bei Stoffwechselzustand der Gefäßwandzellen gibt. Durch eine veränderte Epigenetik fördern diese Unterschiede die Spezialisierung und tragen damit zur Ausbildung lokaler Unterschiede im Gefäßsystem bei “, erläutert Potente. Mit einer Kombination aus modernsten molekularbiologischen und biochemischen Verfahren sowie hochauflösender Bildgebung möchten Potente und sein Team die Rolle dieser epigenetischen Mechanismen für organspezifische Blutgefäßfunktionen analysieren.

Ein besonderer Schwerpunkt in Potentes Forschungsprojekt werden dabei mögliche Veränderungen in der Funktion des Gefäßendothels im Zusammenhang mit Fettleibigkeit oder zunehmendem Alter darstellen. „Wir möchten erforschen, welche Stoffwechselprodukte die epigenetischen Programme derart verändern, dass das Endothel nicht mehr richtig funktioniert und im schlimmsten Fall das Organ versagt“, so Potente. Ihre Forschung könnte damit zu einem besseren Verständnis von Gefäßerkrankungen beitragen, die durch Veränderungen im Stoffwechsel hervorgerufen werden.

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