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10.12.2018

Merck kommt bei der Immuntherapie seltener Krebs­erkrankungen voran

FDA stuft bifunktionale Prüf-Immuntherapie M7824 als „Orphan Drug“ bei Tumoren des biliären Trakts (BTC) ein

Darmstadt - Das Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck hat heute bekannt gegeben, dass die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) die bifunktionale Immuntherapie M7824 als „Orphan Drug“ für die Behandlung von Tumoren des biliären Trakts (BTC) eingestuft hat. Dies ist der erste regulatorische Status für die Prüfsubstanz des Unternehmens.

Die Erteilung des „Orphan Drug“-Status (ODD) seitens der FDA folgt auf die kürzliche Präsentation erster klinischer Daten zu M7824 in der Indikation BTC im Rahmen der Jahrestagung der European Society for Medical Oncology (ESMO) im Oktober. M7824 ist eine in Prüfung befindliche bifunktionale Immuntherapie, die so konzipiert ist, dass sie den TGF-ß (transformierenden Wachstumsfaktor beta)- und den Anti-PD-L1-Mechanismus kombiniert blockiert, mittels derer Tumoren der Bekämpfung durch das Immunsystem entgehen.

Unter der Sammelbezeichnung BTC werden verschiedene seltene und aggressive Tumoren des Magen-Darm-Trakts zusammengefasst. Hierzu zählen das intrahepatische Gallengangskarzinom (ICC), das extrahepatische Gallengangskarzinom (ECC) und das Gallenblasenkarzinom (GBC).1 In den USA erkranken jedes Jahr geschätzt 16.000 Menschen an BTC. Insgesamt betrachtet werden diese Tumoren bei der Mehrheit der Patienten erst spät diagnostiziert.1, 2Es stehen nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung und die mittlere Überlebenszeit im fortgeschrittenen Stadium beläuft sich auf weniger als ein Jahr. Das objektive Tumoransprechen bei konventioneller Chemotherapie liegt typischerweise unter 10 % bei gleichzeitig kurzer Ansprechdauer.1,3,5 

„Karzinome des biliären Trakts sind seltene, bekanntermaßen schwer therapierbare Tumoren, bei denen vorhandene Therapieansätze wie eine operative Entfernung oder Chemotherapie entweder nicht anwendbar sind oder schlicht keinen akzeptablen Therapieerfolg erzielen“, sagte Luciano Rossetti, Leiter der globalen Forschung und Entwicklung im Biopharma-Geschäft von Merck. „Merck freut sich sehr über diesen ersten regulatorischen Status für M7824 und das Potenzial dieser neuen Klasse von Immuntherapien bei einer Reihe von herausfordernden Krebserkrankungen und Settings.“

Die ersten klinischen Daten zu M7824 bei BTC, die im Oktober auf der Jahrestagung der ESMO vorgestellt wurden, belegen eine klinische Wirksamkeit bei asiatischen Patienten, deren Erkrankung nach platinbasierter Erstlinientherapie fortgeschritten war. Die objektive Ansprechrate betrug bei den insgesamt 30 Patienten 20 % gemäß Bewertung durch ein unabhängiges Gremium. Ein Ansprechen wurde bei unterschiedlichen PD-L1-Expressionsniveaus beobachtet. Die Ansprechdauer reichte von 8,3 Monaten bis zu 13,9+ Monaten. Bei 10 Patienten (33,3 %) traten behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (TRAEs) Grad 3 oder höher auf. Zu den häufigsten TRAEs Grad 3 zählten Rash (10 %) und erhöhte Lipase (10 %).

Die FDA erteilt den sogenannten „Orphan Drug“-Status für Arzneimittel gegen seltene Krankheiten oder Störungen, von denen weniger als 200.000 Menschen in den USA betroffen sind oder, die mehr als 200.000 Menschen betreffen, aber kaum die Kosten für die Entwicklung und Vermarktung des Arzneimittels werden decken können. Arzneimittel, die die ODD-Kriterien der FDA erfüllen, kommen für eine Reihe von Fördermaßnahmen infrage, um die Entwicklung voranzutreiben.

M7824 ist eine in der Prüfphase befindliche bifunktionale Immuntherapie, die einen TGF-ß-Trap mit dem Anti-PD-L1-Mechanismus in einem Fusionsprotein kombiniert. M7824 soll diese zwei immunsupprimierenden Signalwege kombiniert blockieren und so das Tumorwachstum in Schach halten, indem Antitumorreaktionen potenziell wiederhergestellt und verstärkt werden sollen. M7824 ist eine wichtige Komponente eines neuartigen Kombinationsansatzes, der sich die Stärke des Immunsystems zunutze machen will, um die äußerst komplexe Natur schwierig zu behandelnder Tumoren anzugehen. Bisher sind im Rahmen des Studienprogramms mehr als 670 Patienten mit verschiedenen soliden Tumoren mit M7824 behandelt worden. Neben der Indikation BTC wird M7824 in soliden Tumoren wie dem nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom, HPV-assoziierten Tumoren sowie gastrointestinalen Tumoren (z. B. Magenkrebs, ösophageales Plattenepithel­karzinom und ösophageales Adenokarzinom) untersucht.

 

Quelle: Pressemitteilung der Merck KGaA

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