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13.10.2019

Plastics Economy? Kunststoffe in der Kreislaufwirtschaft

Dr. Rainer Waldschmidt: Vorteile von Kunststoffen nutzen und dabei Umweltbelastungen auf Minimum reduzieren.

Frankfurt am Main - Am 24. September 2019 trafen sich knapp 120 interessierte Teilnehmer, um sich über das heiß diskutierte Thema Plastik auszutauschen.  Wie können Kunststoffe möglichst hochwertig recycelt werden? Welche Strategien gibt es zur Vermeidung von Umweltverschmutzungen durch Kunststoffe? Dies diskutierten Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft in Frankfurt. Eingeladen hierzu hatte das Technologieland Hessen, die bei der Hessen Trade & Invest GmbH angesiedelte Technologieförderung des Landes. Die Veranstaltung wurde im Auftrag des hessischen Wirtschaftsministeriums und in Kooperation mit der Dechema e.V. durchgeführt.

© Stephan Maka

Ob als Mikroplastik im Meer, als Verpackung im Supermarkt oder im Laptop – Kunststoffe sind omnipräsent und das nicht nur in unserem alltäglichen Umfeld, sondern auch als gesellschaftliches und politisches Thema. Dabei stehen sie zunehmend in der Kritik. Die positiven Eigenschaften, also die Gründe, warum Kunststoffe so vielfältig eingesetzt werden, geraten dabei manchmal in den Hintergrund: Kunststoff sind sehr leicht, isolieren gut und können Dank verschiedener Zusatzstoffe unterschiedlichste Funktionalitäten und Einsatzgebiete erschließen.

"Die Herausforderung besteht darin, die Vorteile des Kunststoffeinsatzes weiter zu nutzen, dabei aber Umweltbelastungen auf ein Minimum zu reduzieren", betonte Dr. Rainer Waldschmidt, Geschäftsführer der Hessen Trade & Invest GmbH. "Unser Team befasst sich mit dieser Thematik sowohl aus umwelttechnologischer als auch materialwissenschaftlicher Perspektive." Auf der Veranstaltung wurde mit zahlreichen Experten über (technische) Lösungen einer gut funktionierenden Kreislaufwirtschaft diskutiert.

Ein vielversprechender Weg ist das werkstoffliche Recycling, bei dem Kunststoffe zu Granulat verarbeitet, eingeschmolzen und wieder in neuen Produkten eingesetzt werden. Diese gelingt jedoch nur, wenn dieser Kunststoff in ausreichender Qualität, möglichst sortenrein vorliegt. Rainer Zies von der MKV GmbH Kunststoffgranulate sieht hier eine zentrale Herausforderung. Innovative Sortierverfahren können hilfreich sein, wie etwa das Tracer Based Sorting der Polysecure GmbH. Dem Kunststoff wird bereits vor der ersten Nutzung eine Marker-Substanz beigemischt, sodass er eindeutig identifiziert werden kann. Ist ein werkstoffliches Recycling nicht möglich, so wird heute in erster Linie thermisch verwertet, also verbrannt. Als Alternative zeichnet sich die Idee des chemischen Recyclings ab, welches die Kunststoffe aufspaltet und danach vollständig neu synthetisiert. (Dies ist jedoch deutlich aufwändiger als ein werkstoffliches Recycling und insbesondere energieintensiv.) Dr. Uwe Blumenstein präsentierte hierzu die aktuellen Entwicklungen der BASF.

Doch auch wenn Recyclingtechnologien in Zukunft optimal weiterentwickelt werden, können Kunststoff in die Umwelt gelangen: durch Abrieb, sorgloses Verhalten von Konsumenten oder aus Produktionsprozessen. Procter & Gamble, Mitglied der "Alliance to End Plastic Waste", zu der sich zahlreiche Unternehmen, die Kunststoff in ihren Produkten einsetzen, zusammengeschlossen haben, präsentierte hierzu verschiedene Lösungsansätze. Zudem stellte die Envirochemie GmbH ein Projekt zur Vermeidung von Mikroplastik in industriellem Abwasser vor. Abschließend wurde diskutiert, inwieweit Biokunststoffe eine Alternative darstellen können und wieviel Kunststoff in Produkten aus Sicht des Ecodesigns überhaupt sinnvoll ist.

Foto: Felix Kaup
Felix Kaup
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Dr. Felix Kaup

Foto: Felix Kaup Leiter Industrial Technologies / Projektleiter Ressourceneffizienz & Umwelttechnologien
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