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10.09.2020

Förderung von Forschungsverbünden zur Prävention von Darmkrebs

Einreichungsfrist: 21. Januar 2021

Richtlinie zur Förderung von Forschungsverbünden zur Prävention von Darmkrebs in jüngeren und künftigen Generationen.

Hintergrund und Förderziele

Krebs ist die zweithäufigste krankheitsbedingte Todesursache und die Krankheit, die den Menschen in Deutschland am meisten Angst bereitet. Eine der wichtigsten Aufgaben der Krebsforschung ist es, gezieltere und wirksamere Strategien in Prävention, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen zu erforschen und zu entwickeln. Um die zahlreichen vielversprechenden Entwicklungen in der Krebsforschung in ihrer hohen Dynamik aufzugreifen und die Forschung auf die Ansätze mit dem größten Potenzial zu fokussieren, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit weiteren Partnern die Nationale Dekade gegen Krebs ausgerufen (www.Dekade-gegen-Krebs.de). Der beste Weg in der Krebsbekämpfung ist es jedoch, Erkrankungen gar nicht erst entstehen zu lassen, oder möglichst früh zu erkennen. Die Prävention ist deshalb einer der zentralen Schwerpunkte in der Dekade.

Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung. In Deutschland erkranken jedes Jahr ca. 60 000 Menschen an Darmkrebs. Die meisten Darmkrebserkrankungen treten derzeit bei Menschen über 70 Jahren auf, nur 10 % vor dem 55. Lebensjahr. Seit einigen Jahren beobachten Forscher jedoch, dass weltweit die Häufigkeit von Darmkrebs in jüngeren Jahren ansteigt. Die Häufigkeit der Darmkrebsfälle stieg bei den 20- bis 29-jährigen zwischen 1990 und 2016 von 0,8 auf 2,3 Fälle pro 100 000 Menschen. Die Ursachen hierfür sind noch nicht bekannt. Vermutet wird ein Zusammenhang beispielsweise mit Bewegungsmangel, Ernährung und Übergewicht. Mehr Fälle bereits in jüngerem Alter bedeuten, dass Menschen dieser Jahrgänge im Alter erst recht Gefahr laufen werden zu erkranken. Die Forschung geht deshalb davon aus, dass Darmkrebsfälle in den kommenden Jahrzehnten signifikant zunehmen werden.

Diese Fördermaßnahme zielt darauf ab, rasche Fortschritte in Ursachenforschung, Gesunderhaltung, Früherkennung und Nachsorge bei jungen Menschen mit Darmkrebs zu erreichen. Hierzu werden Forschungsverbünde gefördert, die bundesweit Kapazitäten in der Forschung bündeln und zielorientiert eine interdisziplinäre wissenschaftliche Bearbeitung der Themenbereiche ermöglichen.

Förderungschwerpunkte

Interdisziplinäre Forschungsverbünde

Um die Vielfalt der unterschiedlichen Problemstellungen des Phänomens des Darmkrebses bei immer jüngeren Menschen adäquat anzusprechen, werden interdisziplinäre Verbünde zu folgenden Themenbereichen gefördert:

  • Ursächliche Forschung zu den molekularbiologischen, lebenswelt- und verhaltensbezogenen Hintergründen der ansteigenden Häufigkeit von Darmkrebs bei jüngeren Menschen;
  • Entwicklung und Testung geeigneter Vorgehensweisen in der Sekundärprävention von Darmkrebs, insbesondere risikoadaptierte Früherkennungs-Verfahren, einschließlich Konzepte der Kommunikation für „Junge Erwachsene“, Ärztinnen und Ärzte und weitere relevante Akteure im Bereich der Gesundheitsvorsorge;
  • Forschung zur Tertiärprävention von Darmkrebs, z. B. zu prognostisch relevanten Faktoren bei jüngeren Patientinnen und Patienten, zur Bedeutung der Erkrankung im jüngeren Alter für Rehabilitation und Berufsbiographien oder zur langfristigen Lebensqualität nach einer Erkrankung in jüngerem Alter.

Die Arbeit in jedem Verbund muss auf jeweils gemeinsam festgelegte Ziele, Fragestellungen und einen gemeinsamen Forschungsgegenstand fokussieren. In den Verbünden können sich Arbeitsgruppen aus universitären, außeruniversitären und ggf. industriellen Forschungseinrichtungen auf regionaler oder überregionaler Ebene zusammenschließen. Die Forschung in den einzelnen Verbünden soll alle für die jeweils gewählten Fragestellungen relevanten Fachdis­ziplinen aus Medizin, Natur-, Gesundheits- bzw. Gesellschaftswissenschaften beteiligen. Methoden und disziplinäre Beiträge sollen gemeinsam festgelegt und die Ergebnisse zu einer Synthese vereint werden. Die Verbünde benötigen ein überzeugendes organisatorisches Konzept für die geplante Kommunikation und Koordination der verbundinternen Zusammenarbeit. Das Konzept soll auch Elemente der verbundinternen Fortschrittskontrolle enthalten und eine aktive Selbststeuerung des Verbundes ermöglichen.

Im Rahmen der geplanten Verbundprojekte können neue Daten erhoben und neue Biomaterialien gewonnen werden. Wo immer möglich, ist jedoch die gezielte Nutzung etablierter Strukturen sowie existierender Datensätze, Patientenregister, Kohorten und Materialsammlungen für die Bearbeitung der Forschungsfragen vorzusehen.

Kooperation zwischen den Forschungsverbünden

Im Rahmen dieser Fördermaßnahme soll die Zusammenarbeit zwischen den Forschungsverbünden durch die Förderung verbundübergreifender Aktivitäten unterstützt werden. Hier sind beispielsweise folgende Maßnahmen denkbar:

  • Entwicklung von Aktivitäten zur gemeinsamen, verbundübergreifenden Nutzung von Ressourcen, z. B. Patienten-Kohorten,
  • Durchführung verbundübergreifender Workshops, z. B. zur Qualitätssicherung oder zur Standardisierung bzw. ­Harmonisierung,
  • Maßnahmen zur zielgruppengerechten Aufbereitung und Verbreitung der Forschungsergebnisse und zur gemeinsamen Fachkommunikation,
  • Kooperation mit einschlägigen nationalen und internationalen Aktivitäten zur Thematik aus Forschung, Gesundheitswesen, Patienten- und Bürgerschaft.

Zur Ausgestaltung der verbundübergreifenden Aktivitäten sollen sich die Verbünde nach Förderbeginn in einer ­Arbeitsgemeinschaft organisieren und gemeinsame Ziele und Maßnahmen definieren. Hierzu können zu späteren Zeitpunkten zusätzliche Fördermittel beantragt werden.

Antragsverfahren und -frist 

In der ersten Verfahrensstufe sind dem Projektträger bis spätestens 20. Januar 2021 zunächst Projektskizzen für Verbünde in elektronischer Form vorzulegen.

 

Vollständige Richtlinie und weitere Informationen: Förderaufruf des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

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