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27.11.2020

„Strellets“ sind Gewinner beim Startup Weekend Mittelhessen

Mittelhessischer Gründer-Wettbewerb kurzfristig ins Internet verlegt – acht Teams 3 und annähernd 70 Teilnehmer - Futur@ Marburg mit hochkarätigem Panel dabei.
© Regionalmanagement Mittelhessen/Tim Lochmüller

Gießen - Mit der Strohpellet-Idee von „Strellets“ haben Florian Schäfer und Swen Ciupke am vergangenen Sonntag (8.11.2020) den 1. Platz beim diesjährigen Startup Weekend Mittelhessen (SWMH) belegt. Wegen der Corona-Pandemie stellte das Duo seine Entwicklung der Jury in einem Online-Pitch vor; das Team der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH (RMG) hatte als Veranstalter die ursprünglich in Marburg geplante Veranstaltung in einem Kraftakt auf eine kurzfristig eingerichtete Online-Plattform verlegt. Den 2. Platz belegte „Quicktaste“ von Beatriz Silva und Mark Arnold – ein Startup, das mit seiner Saucen-Entwicklung vegane Küche einfacher und abwechslungsreicher machen will. In die Top 3 schaffte es auch „KittyPitts“, dessen Macher Josh Becker die Corona-Lockdown-Erfahrung mit seiner Katze in ein steckbares Karton-Klettersystem für Stubentiger gegossen hat. In der Jury saßen Sophie Cyriax (Elkamet Kunststofftechnik GmbH), Stefan Maas (CEO der Pitch Club AG), Nora Schimang (CEO von CodeDoor) und Startup-Weekend-Initiator Martin Lacroix. Benjamin Stuchly, Ökosystemmanager für Digitales, Gründung und Innovation beim Regionalmanagement Mittelhessen, moderierte das Online-Event.


Ein „starkes Netzwerk von Partnern“ habe das diesjährige Startup Weekend Mittelhessen trotz der Schwierigkeiten möglich gemacht, sagte RMG-Geschäftsführer Jens Ihle zum Auftakt des Events am Freitag und hob dabei insbesondere die hessische Wirtschaftsförderung HTAI (Hessen Trade & Invest) hervor. Dass die Veranstaltung so kurzfristig ins Internet verlegt werden konnte, ist der Zusammenarbeit mit Sven Herchenhein von der efec AG zu verdanken, der das neuentwickelte Konferenztool HelloSpaces bereitstellte. Vertreten war auch das Gründungs- und Netzwerkevent Futur@ Marburg mit einem hochkarätig besetzen Panel am Sonntag unmittelbar nach den Wettbewerb-Pitches. „Wir haben eine Gründer-DNA", sagte Ihle und verwies auf „Aushängeschilder“ der Region wie Kamera-Pionier Leica, Justus Liebigs Fleischextrakt und Emil von Behring, in dessen Tradition am Pharma-Standort Marburg zurzeit an einer weltweit beachteten Corona-Schutzimpfung gearbeitet wird. 

Um den acht teilnehmenden Teams einen gute Einstieg zu bieten, startete das Weekend mit einer Einführung von Pedro Ferreira, Ecosystem Builder, verantwortlich für Xperience Plus und Initiator von Frankfurt Valley, über das Business-Model Canvas – ein Basis-Rüstzeug, um Geschäftsmodelle entwickeln und beschreiben zu können. Mit ihrer Keynote beschrieb anschließend Farina Schurzfeld ihren eigenen Weg als Gründerin: Mit Selfapy hat sie die führenden deutsche Plattform für Unterstützung bei psychischen Belastungen entwickelt, war zuvor unter anderem für den deutschen Inkubator Rocket Internet am Aufbau der Rabatt-Plattform Groupon beteiligt. „Gründen muss nicht jeder erlebt haben“, machte Schurzfeld deutlich, „denn dafür muss man der Typ sein.“ Zahlreiche Hindernisse pflasterten den Weg erfolgreicher Entrepreneure. „Fehler mache gehört beim Gründen dazu“, sollte unter Umständen sogar Spaß machen und als „Learning“ verstanden werden. Schurzfeld rief dazu auf, mit seinen Ideen nicht hinter dem Berg zu halten, sondern sie im Gegenteil vor vielen Menschen zu pitchen: „Das Ideen-Ping-Pong bringt euch weiter“, rief sie den Gründerinnen und Gründern zu. „Das Schwere ist die Execution.“ Dazu seien gute Netzwerke hilfreich, denn „meistens erfindet ihr das Rad nicht neu.“ Schurzfeld riet auch zu Vorsicht bei Risikokapitalgebern. „Versetzt Euch in die Lage des Investors“, der Druck durch dessen Einsatz „kann die Stimmung im Unternehmen verändern“. Manchmal reiche auch ein Bankdarlehen. Und: „Es gibt viele Förderungen“ – gerade bei Gründungen aus Universitäten. 


In das gleiche Horn stießen auch die Teilnehmer am Futur@-Panel am Sonntag: „Wir haben ein gutes  öffentliches Gründungswesen“, sagte Prof. Dr. Thomas Armbrüster, Leiter des Instituts für Wissensmanagement und Personalführung an der Universität Marburg und Inhaber der Prof. Armbrüster Leadership Services GmbH. Auch der StartHub Hessen der HTAI werde „intensiv das Ökosystem bearbeiten“ und wolle an den Universitäten Gründer unterstützen, sagte Rolf Krämer, Referatsleiter Start-Ups, Kultur- und Kreativwirtschaft beim Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen – unter anderem mit einer Personal-Stelle für Förderberatung. Andreas Lukic, Vorstandsvorsitzender der Business Angels FrankfurtRheinMain e.V., kündigte an, dass es ab 2021 einen Verein „Business Angels Mittelhessen“ geben werde. In enger Kooperation mit den Business Angels in Rhein-Main wolle man so Investoren mit Startups aus Mittelhessen besser verbinden. Isatu Waag, CEO ecozins, machte deutlich, dass Startups auch Durchhaltevermögen brauchen. Beim Thema Nachhaltigkeit sei Mittelhessen mit seinen Green-Tech-Unternehmen gut aufgestellt, diese bildeten „ein großes Cluster mit Zukunft".

Alle Panelisten machten zudem wie Farina Schurzfeld zwei Tage zuvor deutlich, dass Gründer keine Angst haben sollten, ihre Idee so oft wie möglich vor anderen Menschen zu präsentieren. Stefan Oberhansl, CEO der Beteiligungsgesellschaft Gerina AG, berichtete vom eigenen Pitch einer App vor seinem Großeltern. „Sie haben es verstanden“ – was er als gutes Zeichen für die weitere Entwicklung deutete. Andreas Lukic erinnerte Startups daran, zuerst in ein gutes Team zu investieren. „Der Rest kommt dann schon.“ Auch Krisen wie die derzeitige Pandemie sollten nicht allzu ernst genommen werden, denn „alles geht vorbei“. Wichtig sei es, sich nicht entmutigen zu lassen und den Blick nach vorne zu richten.

Quelle: Regionalmanagement Mittelhessen

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