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22.03.2021

Hessen wird Wasserstoff-Land: Die LEA Hessen unterstützt Regionen beim HyLand Wettbewerb

Bis zum 14. Mai für den Förderwettbewerb „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“ für die Stufe HyStarter bewerben

Frankfurt, Marburg-Biedenkopf und Fulda gewannen Förderung in der ersten Runde, Bewerbungen für die nächste Ausschreibungsrunde sind ab sofort möglich.

© iStock / Getty Images / Petmal

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat den Start der zweiten Runde seines Förderwettbewerbs „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“ für die Stufe HyStarter bekanntgegeben: Vom 16. März bis zum 14. Mai 2021 können sich wieder Städte und Landkreise für die Förderung ihrer innovativen Entwicklungsprojekte bewerben. Damit sollen Kommunen im Konzert mit regionalen Akteuren als Motor der Entwicklung der eigenen Region voranschreiten. Für die weiteren Förderstufen HyExpert und HyPerformer werden die entsprechenden Aufrufe im Verlauf des Frühjahrs (HyExpert) bzw. für das zweite Halbjahr erwartet (HyPerformer).


In der ersten HyLand-Ausschreibungsrunde im Jahr 2019 gewannen mit Frankfurt am Main, Fulda und Marburg-Biedenkopf drei hessische Regionen Fördergelder und professionelle Beratungspakete – die LEA LandesEnergieAgentur Hessen GmbH würde sich freuen, wenn weitere hessische Landkreise und Städte diesen Erfolg im Jahr 2021 wiederholen. „Es gibt derzeit viele Förderprojekte auf Bundesebene im Bereich des Wasserstoffs“, sagt Oliver Eich, Projektleiter Wasserstoff und Brennstoffzellen bei der LEA. „Wir sehen anhand der drei bereits laufenden Projekte, welche positive Dynamik das Thema in unseren hessischen Regionen entwickeln kann.“ Deshalb stehen die Experten bei der LEA für das Thema Wasserstoff auch in diesem Jahr wieder interessierten Städten, Landkreisen und Projektpartnern mit Rat und Tat bei der Ausschreibung und Umsetzung ihrer Projektideen zur Seite.


Drei Förderstufen für einen Baustein der Energiewende

Wasserstoff ist nicht nur für Automobilantriebe eine wichtige Brückentechnologie, erläutert Oliver Eich: „Für die Energiewende brauchen wir einen soliden Energiemix. Der Wasserstoff ist ein Baustein dafür, denn er ist beispielsweise ein leistungsstarkes Speichermedium für nachhaltig erzeugten Strom.“ Das BMVI fördert deshalb regionale Innovationsprojekte für Wasserstoff und Brennstoffzellen für jeweils bis zu zwei Jahren in drei Stufen.


HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland im Detail

Wasserstoff und Brennstoffzellen in die Regionen bringen und tragfähige Konzepte für den Aufbau einer deutschen Wasserstoffinfrastruktur unterstützen – das sind die Ziele der Förderinitiative HyLand des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur.


Die drei Förderstufen:

HyStarter: HyStarter-Regionen haben bereits eine Idee und wollen diese zu einem Grundlagenkonzept weiterentwickeln und ein Akteursnetzwerk aufbauen. Sie werden gefördert durch ein Expertenteam des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, das organisatorische und fachliche Hilfestellung gibt.

HyExpert: HyExpert-Regionen erhalten jeweils eine Fördersumme – sie bewerben sich mit Grundlagenkonzepten, die sie im Zuge der Förderung verfeinern und berechnen.

HyPerformer: Für HyPerformer-Regionen stehen jeweils Investitionszuschüsse bereit, um bestehende Feinkonzepte auf regionaler Ebene umzusetzen.

Wichtig ist dabei die Generalisierbarkeit der Konzepte, betont Oliver Eich: „Die Förderung soll explizit keine Insellösungen hervorbringen, sondern vielmehr die Entwicklung weitläufig einsetzbarer Konzepte voranbringen und den Ideenaustausch der Regionen anregen. Die LEA organisiert dabei auch den Austausch der hessischen HyLand-Projekte untereinander, um voneinander zu lernen und Vernetzung zu ermöglichen. Dazu fanden auch bereits Austauschtreffen statt mit Vertreterinnen und Vertreter der drei hessischen HyLand-Regionen. „Aber auch Lerneffekte für die kommende Wettbewerbsrunde konnten herausgearbeitet werden. Es ist z.B. immer wichtig, dass die Kommune hinter dem Projekt voll und ganz steht und hier auch Personalressourcen hineinsteckt.“ so das Resümee von Caroline Schäfer, Projektmanagerin bei der LEA Hessen.


Drei erfolgreiche Wasserstoffregionen für Hessen

In Frankfurt am Main, Fulda und Marburg-Biedenkopf arbeiten Stadt- und Landkreisverwaltungen gemeinsam mit kommunalen und privaten Unternehmen an der Entwicklung von Grundlagen- und Feinkonzepten für Wasserstoff und Brennstoffzellen – mit ganz unterschiedlichen Herangehensweisen. So werden in Marburg-Biedenkopf als HyStarter viele regionale Akteure in einem Netzwerk zusammengeführt, um mögliche Anwendungsfelder der Wasserstoff-Technologie zu identifizieren, bestehende Aktivitäten auszubauen und zu vernetzen. „Dabei hat sich ein Dreiklang aus Bildung, Industrie und Mobilität ergeben“, erläutert Stefan Franke, zuständig für Klimaschutz und Erneuerbare Energien im Landkreis Marburg-Biedenkopf. „Als Universitäts- und Wissenschaftsstadt bietet sich Marburg als Wissens- und Bildungshub optimal an, während der Landkreis eine hohe Industriedichte mit vielen Automobilzulieferern aufweist.“ Die im großen Akteursnetzwerk des Projekts zusammengetragenen Ideen sollen am Ende des Förderzeitraums in einem regionalen H2-Konzept für die Region vorgestellt werden.

In den beiden HyExpert-Regionen Frankfurt am Main und Fulda werden währenddessen bereits konkrete Feinkonzepte erstellt und berechnet. So kam etwa die Idee für das Konzept „HyWheels“ der Region Fulda von dort ansässigen, großen Logistikunternehmen. Sophia Beyer, Klimaschutzmanagerin der Stadt Fulda, sagt: „HyWheels ist ein starkes Konzept für wasserstoffbasierten Logistikverkehr, für das sich schon jetzt andere Regionen interessieren.“ Die Dynamik des Projekts übersteigt dabei die kühnsten Erwartungen – an den zentralen Workshops nehmen bis zu 100 Interessierte und Projektpartner aus ganz Europa teil und vernetzen sich.

Wie der Wasserstoff, der künftig Lkw und andere Logistikfahrzeuge antreibt, erzeugt wird, damit beschäftigen sich die Stadt Frankfurt und ihr Projektpartner Mainova. „Aus Müll wird Mobilität ist der Wahlspruch von MH2Regio, unserem Konzept für eine Wasserstoff-Infrastruktur in und um Frankfurt am Main“, erläutert Kristian Junker, Projektleiter bei Mainova. So soll künftig ein Teil der klimafreundlichen Energie aus einem Müllheizkraftwerk in der Frankfurter Nordweststadt zur Erzeugung von Wasserstoff genutzt und beispielsweise für den Antrieb von Logistik- und Spezialfahrzeugen sowie Bussen und Binnenschiffen bei teilnehmenden Unternehmen eingesetzt werden. „Die Zusammenarbeit und der konstruktive Austausch zwischen Mainova, den Projektpartnern und der Stadt Frankfurt am Main macht für uns den Erfolg des Projekts aus“, ergänzt Junker.

Für alle drei Regionen steht schon jetzt fest: Sie würden sich wieder an der Ausschreibung beteiligen. Oliver Eich ist begeistert davon: „In der Begleitung der Vorhaben und im Austausch mit den Akteuren sehen wir, wie viel Potenzial für Hessen im Wasserstoff steckt. Wir freuen uns darauf, viele neue und spannende Ideen zu unterstützen. Dabei helfen uns die vorliegenden Erfahrungen aus der ersten Wettbewerbsrunde.“ Die LEA Hessen bietet Kommunen Beratung und Unterstützung an für Bewerbungen in der kommenden Förderungsrunde, von der Antragstellung bis zur Umsetzungsbegleitung. Interessierte wenden sich dazu bitte an Caroline Schäfer als Ansprechpartnerin caroline.schaefer@lea-hessen.de.

 

Die LandesEnergieAgentur Hessen GmbH (LEA) in Wiesbaden ist eine hundertprozentige Tochter des Landes Hessen. Seit 2017 übernimmt die LEA im Auftrag der Hessischen Landesregierung zentrale Aufgaben bei der Umsetzung der Energiewende und des Klimaschutzes. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten richtet sich an hessische Kommunen, die Unterstützung bei Strategien und Maßnahmen zum Klimaschutz und zum Ausbau erneuerbarer Energien erhalten können.
Die LEA versteht sich auch als Informationsplattform und bündelt dazu hessenweit Expertenwissen für Bürgerinnen und Bürger sowie für Unternehmen und Organisationen in Hessen.
http://www.lea-hessen.de

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