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04.11.2021

Transformationsprozesse in Wertschöpfungsketten der Automobilindustrie

Bekanntmachung des BMWi

Förderbekanntmachung "Aufbau und Umsetzung von Transformations-Hubs zur Unterstützung von Transformationsprozessen in Wertschöpfungsketten der Automobilindustrie". Projektskizzen können zu folgenden Stichtagen eingereicht werden: 31. Januar und 30. April 2022.

BAnz vom 13.10.2021. 

Die Transformation im Automobilbereich ist eine zentrale gesellschafts- und industriepolitische Aufgabe. Zur Unterstützung der Herausforderungen im Transformationsprozess hat die Bundesregierung im November 2020 die Einrichtung eines „Zukunftsfonds Automobilindustrie“ beschlossen, der mit einer Milliarde Euro ausgestattet werden soll. In Ergänzung zu den Maßnahmen des Konjunkturpakets vom Juni 2020 („Corona-Folgen bekämpfen, Wohlstand sichern, Zukunftsfähigkeit stärken“) adressiert der Zukunftsfonds in erster Linie die mittel- und langfristigen Herausforderungen der Automobilindustrie. Ein zentraler Bestandteil des auch durch den Expertenausschuss zum Zukunftsfonds Automobilindustrie befürworteten Maßnahmenpaketes ist die Umsetzung eines Gesamtkonzepts für Transfer, das insbesondere die notwendige Transformation in den Regionen unterstützt, um damit die (regionale) Leistungsfähigkeit vor dem Hintergrund des grundlegenden Technologiewandels nachhaltig zu sichern. Zur Umsetzung des Transfers ist geplant, die drei folgenden und sich ergänzenden Förderbekanntmachungen schrittweise zu veröffentlichen. Dabei handelt es sich um:

a) Regionale Transformationsnetzwerke
b) Thematische Transformations-Hubs: diese Förderbekanntmachung
c) Transformationsprojekte zur schnellen Umsetzung

Im Fokus der Förderbekanntmachung „Aufbau und Umsetzung von Transformations-Hubs zur Unterstützung von Transformationsprozessen in Wertschöpfungsketten der Automobilindustrie“ stehen die mittel- und langfristigen Herausforderungen von Wertschöpfungsketten, in denen Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung im besonderen Maße von der erfolgreichen Transformation in der Automobil- und Zulieferindustrie abhängig ist. Über die Einrichtung thematisch-orientierter Transformations-Hubs entlang relevanter Wertschöpfungsketten der Automobil- und Zulieferindustrie soll der notwendige Transformationsprozess der beteiligten Wertschöpfungsteilnehmenden deutschlandweit, schnell und effektiv unterstützt werden. Zudem sollen die Transformations-Hubs dazu beitragen, das Bewusstsein für Ressourcen- und Energieeffizienz sowie für eine ökologisch nachhaltige Produktion in den Wertschöpfungsketten zu erhöhen.

Die Förderbekanntmachung ergänzt die bisherigen Förderprogramme aus dem Förderrahmen „Zukunftsinvestitionen Fahrzeughersteller und Zulieferindustrie“ (www.kopa35c.de). Diese Förderbekanntmachung unterstützt eine thematisch-inhaltliche Informations- und Wissensverbreitung im nichtwirtschaftlichen Bereich, die jeder und jedem Interessierten und von der Transformation betroffenen Akteurin und betroffenen Akteur offensteht.

1 Zuwendungszweck, Förderziele, Rechtsgrundlagen

 

Zuwendungszweck

Die nationale und internationale Automobil- und Zulieferindustrie steht in der laufenden Dekade vor nachhaltigen Veränderungen im Bereich der System- und Produktionstechnologien. Die Integration neuer Antriebstechnologien, ein stetig steigender Grad der Digitalisierung mit einer zunehmenden Konnektivität über alle Herstellungs- und Anwendungsebenen hinweg, automatisiertes und autonomes Fahren, neue Besitz- und Betriebsmodelle sowie die nachhaltige Reduktion des Gesamtressourcenverbrauchs sind einige der zentralen Treiber dieser Transformation und Herausforderungen für die Automobil- und Zulieferindustrie. Gleichzeitig wird der Druck zur Steigerung der Effizienz in der Herstellung weiter steigen. Neben bekannten Zielen wie Zeit- und Kostenersparnis sowie Qualitätssteigerung, wird eine weitere Flexibilisierung der Produktion zunehmend wichtiger, um individualisierte Fahrzeuge aber auch neue Serien schneller in die Produktion zu bringen. Gleichzeitig bedarf es einer Weiterentwicklung der Resilienz, um Störungen in den verknüpften, weltweiten Wertschöpfungsketten möglichst effizient ausgleichen zu können. Der Bund gewährt nach Maßgabe dieser Förderbekanntmachung und der Allgemeinen Verwaltungsvorschriften zu den §§ 23, 44 der Bundeshaushaltsordnung (BHO) Zuwendungen für Aufbau, Erweiterung und Betrieb thematisch orientierter Transformations-Hubs entlang relevanter Themenschwerpunkte (z. B. Motor, Karosserie, Software) in den Wertschöpfungsketten der Automobil- und Zulieferindustrie. Insbesondere folgende Ausgaben/Kosten werden gefördert:

  • Personal
  • Miete von Räumen
  • Anfangsinvestitionen in Büroausstattung, IT (z. B. Einrichten von Website)
  • Durchführung von Veranstaltungen, allgemeine Öffentlichkeitsarbeit, Reisekosten

Förderziele

Ziel der Förderbekanntmachung ist es, die vom Strukturwandel der Automobil- und Zulieferindustrie betroffenen relevanten Akteurinnen und Akteure in den Regionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Automobilindustrie bei der notwendigen Transformation thematisch-inhaltlich schnell und nachhaltig insbesondere durch Wissenstransfer zu unterstützen.

Als relevante Akteurinnen und Akteure (Zielgruppe) werden demnach angesehen: Unternehmen, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen und deren Beschäftigte, Beschäftigtenvertretung, Gewerkschaften, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Wirtschaftsförderer und Kammern, öffentliche Verwaltungen, Verbände und Vereine, Körperschaften des öffentlichen Rechts, insbesondere Kommunen, sowie Akteurinnen und Akteure der Zivilgesellschaft. Dazu sollen thematisch-orientierte Transformations-Hubs entlang relevanter Wertschöpfungsketten der Automobil- und Zulieferindustrie konzipiert, aufgebaut und betrieben werden.

Sie sollen ausgehend von ihrem jeweiligen Wissen über den Themenschwerpunkt bzw. die Themenschwerpunkte aktuelle, wirtschaftliche und technologische Trends, FuE-Ergebnisse sowie State-of-the-Art Digitalisierungstechnologien und Anwendungen ihrer Themenschwerpunkte aufzeigen, bündeln und für den Transfer in den Regionen aufbereiten. Der Wissens- und Technologietransfer erfolgt dann insbesondere in Kooperation mit den relevanten Akteurinnen und Akteuren, die in ihrer Multiplikatorfunktion das generierte Wissen in die breite Anwendung transferieren – darunter fallen auch die im Aufbau befindlichen regionalen Transformationsnetzwerke.

Die geförderten Transformations-Hubs sollen so einen klar erkennbaren Beitrag für folgende förderpolitischen Ziele dieser Förderbekanntmachung leisten:

  • Wissenstransfer zu transformationsrelevanten Themen einschließlich relevanter Forschung und Entwicklung für die vom Strukturwandel der Automobil- und Zulieferindustrie betroffenen relevanten Akteurinnen und Akteure in den Regionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Automobilindustrie
  • Wissenstransfer zu Ressourcen- und Energieeffizienz einschließlich relevanter Forschung und Entwicklung für eine ökologisch nachhaltige Produktion in den Wertschöpfungsketten (unter anderem Minderung von Treibhausgas Emissionen und nachhaltiger Roh-/Wertstoffeinsatz)
  • Skalierung von FuE-Lösungen über bestehende Strukturen entlang der Wertschöpfungsketten als Beitrag zur Transformation
  • Vernetzung relevanter Akteurinnen und Akteure, auch über die Transformationsnetzwerke, und Initiierung von Umsetzungsschritten, z. B. durch Transformationsprojekte Die thematisch-orientierten Transformations-Hubs sollen als Drehscheibe zwischen Erkenntnissen aus Forschung und Entwicklung und den Transformationspotenzialen der Zielgruppe fungieren. Die Ziele sollen erreicht werden, indem die Transformations-Hubs mittels Förderung unter anderem folgende Transfer- und Transformationsaufgaben wahrnehmen.
  • Aktuelle technologische und wirtschaftliche Trends sowie Ergebnisse und Lösungen aus FuE mit hoher Relevanz für die Wertschöpfungskette aufbereiten, bündeln und im Rest der Wertschöpfungskette verbreiten (Breiten-Transfer) durch ein Set ineinandergreifender zielgruppenspezifischer Transferinstrumente (Vermittlung von Expertise, Anlaufstellen, Demonstratoren, Netzwerkpartner, Veranstaltungsformate, Veröffentlichungen etc.)
  • Potenziale und Bedarfe der Themenschwerpunkte und Wertschöpfungsketten mit den Ergebnissen und Lösungen aus FuE in Verbindung setzen („Matching“), sowie Lösungen für die Wertschöpfungskette übersetzen und kontextualisieren (Zuordnung zu Bedarfen)
  • Aufbau und Pflege von Nutzer- und Anwender-Communities zur Verbreitung der Ergebnisse und Lösungen aus FuE-Projekten im Kontext der Wertschöpfungskette

 

Weitere Infos

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