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18.07.2022

Förderung zu schwer behandelbaren Krebsarten

Von der Frühdiagnose bis zur Therapie

Durch kooperative Forschungsansätze sollen neue frühdiagnostische und therapeutische Methoden dentifiziert und validiert werden zum Verständnis und zur Behandlung von HTTC.

Die EU arbeitet seit Jahrzehnten an der Krebsbekämpfung und ihren strategischen Maßnahmen, z. B. zur Eindämmung des Tabakkonsums und zum Schutz vor gefährlichen Stoffen, welche Leben gerettet und die Lebensdauer verlängert haben. Neben Inzidenz, Mortalität und Prävalenz ist die Überlebensrate ein Schlüsselindikator für die onkologische Nachsorge: Sie ermöglicht es, die allgemeine Verbesserung der Prognose von Krebspatientinnen und -patienten zu beurteilen. Diese ergibt sich sowohl aus Initiativen zur Krebsfrüherkennung und Verbesserung der Krebsbehandlung als auch aus therapeutischen Fortschritten. Die Überlebensrate für die meisten Krebsarten hat sich in den letzten 40 Jahren verdoppelt, wobei 50 % der Patientinnen und Patienten zehn Jahre oder länger überleben. Allerdings sind die Fortschritte nicht bei allen Krebsarten gleich groß. Den maßgeblichen epidemiologischen Krebsregistern in der westlichen Welt zufolge (z. B. dem NIH Surveillance, Epidemiology, and End Results (SEER)-Programm, https://seer.cancer.gov oder dem IARC-Projekt Cancer Survival in High-Income Countries (SURVMARK-2), https://gco.iarc.fr/survival/survmark) ist die Überlebensrate bei einigen Krebsarten aufgrund mangelnder Behandlungserfolge im Rückstand. Bei einigen schwer behandelbaren Krebsarten (Hard-To-Treat Cancers, HTTC) liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate immer noch unter 35 %, und in den letzten Jahrzehnten hat es kaum oder gar keine Verbesserungen gegeben; dazu gehören Tumore der Speiseröhre, der Leber und ihrer Nebenorgane, der Bauchspeicheldrüse, der Lunge/Brustfell und des Gehirns.

Die Ursachen für das Scheitern von Therapien können vielfältig sein: späte Erkennung aufgrund fehlender fortschrittlicher Diagnostik, Fehlen geeigneter Biomarker und/oder zielgerichteter Ansätze, Heterogenität des Tumors, erworbene Arzneimittelresistenz, problematische Arzneimittelentwicklung aufgrund der Seltenheit einiger Tumorarten sowie tumor- und lokalisationsspezifische Hürden. So ist beispielsweise das Glioblastom vom übrigen Gewebe nicht klar abgegrenzt, was die chirurgische Entfernung erschwert, während die Blut-Hirn-Schranke das Eindringen von Medikamenten in den Tumor erschwert. Auch bei Mesotheliomen und Bauchspeicheldrüsentumoren ist das Eindringen von Medikamenten aufgrund ihrer fibrösen
Außenschicht problematisch. Speiseröhrenkrebs zeichnet sich durch frühe Lymphknotenmetastasen aufgrund der Anatomie der Schleimhaut und durch multifokale Läsionen aus, was die Heterogenität erhöht.

Die Bewältigung der vielfältigen Herausforderungen bei HTTC ist eine Hauptpriorität im Bereich der translationalen Krebsforschung und von großer Bedeutung für die Krebsmission der Europäischen Kommission und für den europäischen Plan zur Krebsbekämpfung. Der Plan ist, Krebs vorzubeugen und eine hohe Lebensqualität für Krebspatientinnen und -patienten durch Maßnahmen in entscheidenden Bereichen wie Früherkennung und Diagnose, Behandlung und Nachsorge zu gewährleisten. Darüber hinaus kamen auf den europäischen Tagungen des französischen Nationalen Krebsinstituts (INCa) am 3. und 4. Februar 2022 europäische Interessenvertreter zusammen, um konkrete Maßnahmen vorzuschlagen, die auf den Zielen des europäischen Plans zur Krebsbekämpfung und der Krebsmission von Horizont Europa aufbauen. In diesem Zusammenhang wurde Krebs mit schlechter Prognose als eine der fünf Prioritäten bei der Krebsbekämpfung identifiziert, die am meisten von einer verstärkten europäischen Zusammenarbeit und koordinierten Maßnahmen profitieren können.

Daher haben sich die TRANSCAN-3-Partner darauf geeinigt, ihre zweite gemeinsame transnationale Bekanntmachung (JTC 2022) auf folgendes Thema zu konzentrieren:

„Neuartige translationale Ansätze zur Bewältigung der Herausforderungen schwer behandelbarer Krebserkrankungen von der Frühdiagnose bis zur Therapie“.

Die folgenden nationalen/regionalen Förderorganisationen haben sich bereit erklärt, am JTC 2022 teilzunehmen:

– Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Deutschland;
– Austrian Science Fund (FWF), Österreich;
– Research Foundation – Flanders (FWO), Belgien;
– Fund for Scientific Research – FNRS (F.R.S.-FNRS), Belgien, French speaking community;
– Estonian Research Council (ETAg), Estland;
– French National Cancer Institute (INCa), Frankreich;
– ARC French Foundation for Cancer Research (ARC Foundation), Frankreich;
– National Research, Development and Innovation Office (NKFIH), Ungarn;
– Health Research Board (HRB), Irland;
– The Chief Scientist Office of the Ministry of Health (CSO-MOH), Israel;
– Ministry of Health (IT-MOH), Italien;
– Alliance Against Cancer (ACC), Italien;
– Tuscany Region (TuscReg), Tuscany, Italien;
– Fondazione Regionale per la Ricerca Biomedica (FRRB), Lombardy, Italien;
– Latvian Council of Science (LCS), Lettland;
– National Research Fund (FNR), Luxembourg;
– Research Council of Norway (RCN), Norwegen;
– Norwegian Cancer Society (NCS), Norwegen;
– National Centre for Research and Development (NCBR), Polen;
– Executive Agency for Higher Education, Research, Development and Innovation Funding (UEFISCDI), Rumänien;
– Slovak Academy of Sciences (SAS), Slovakei;
– National Institute of Health Carlos III (ISCIII), Spanien;
– The Scientific Foundation of the Spanish Association Against Cancer (FCAECC), Spanien;
– Ministry of Science and Technology (MoST), Taiwan.

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