Bioökonomie: Handlungsbedarf in allen Feldern entlang der Wertschöpfungskette
Die Europäische Kommission bereitet derzeit die Neufassung ihrer Bioökonomiestrategie vor. Um hierzu gezielt fachliche Perspektiven aus den Mitgliedsstaaten einzuholen, lief bis zum 23. Juni 2025 eine öffentliche Konsultation („Have Your Say“). Aus diesem Anlass haben auf Impuls des hessischen Wirtschaftsministeriums und des Technologieland Hessen Akteure des hessischen Bioökonomie-Netzwerks ein Dokument mit ihrer Position erarbeitet und eingereicht, das vor diesem Hintergrund zentrale Impulse, Bedarfe und Potenziale aus Hessen identifiziert und mögliche Maßnahmen und Handlungsfelder aufzeigt.
Das Netzwerk unterstützt die verstärkte strategische Ausrichtung auf die Markteinführung von Innovationen sowie auf die Transformation hin zu einer klimaneutralen, kreislauforientierten Wirtschaft, ohne den Druck durch die begrenzten Ressourcen außer Acht zu lassen. Das Positionspapier identifiziert dabei vier Themenbereiche, die bei der Neufassung der Bioökonomiestrategie berücksichtigt werden sollten:
- Rohstoffnutzung und -aufbereitung;
- (Produktions-)Verfahren: innovative technologische Forschungsansätze, ihr derzeitiges Potenzial sowie die Herausforderungen;
- Rechtliche und marktwirtschaftliche Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Einführung und nachhaltige Etablierung innovativer Produkte;
- Öffentliche Akzeptanz und breite Bekanntheit der Bioökonomie.
Die in der Reihenfolge entlang der Wertschöpfungskette genannten Themenbereiche bzw. Handlungsfelder sind nach Auffassung des Netzwerks entscheidend für eine kohärente europäische Bioökonomiestrategie, die Planungssicherheit schafft und die Bioökonomie als wichtigen Baustein für eine nachhaltige und zukunftsfähige Industriewende zu etablieren hilft.
Das hessische Bioökonomie-Netzwerk
Das hessische Bioökonomie-Netzwerk umfasst Akteure aus den unterschiedlichsten Feldern der Bioökonomie und aus den verschiedensten Branchen. Neben Unternehmen, die in der stofflichen Verwertung (chemisch oder biotechnologisch), der Verfahrenstechnik sowie im Maschinen- und Anlagenbau aktiv sind, gehören dazu auch Firmen aus der Pharmabranche oder der Lebensmittelherstellung und -verarbeitung. Das Spektrum reicht von Start-ups über KMUs bis zu größeren Unternehmen. Hinzu kommen Verbände und Forschungseinrichtungen. An dem Positionspapier haben folgende Akteure des hessischen Bioökonomie-Netzwerks mitgewirkt: Algoliner GmbH & Co. KG, BRAIN Biotech AG, DECHEMA e.V., DIB, Innovationsraum BioBall, Evonik, Fraport AG, Novonesis, Regionalmanagement Fulda, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung - Leibniz Institution for Biodiversity and Earth System Research, Sulfotools GmbH, Technologieland Hessen.