BIOVOX: Biobasierte Kunststoffe für Infusionsbeutel
Frankfurt UAS und BIOVOX entwickeln biobasierte Medizinprodukte
Medizinische Einwegartikel wie Katheter, Blutbeutel oder Beatmungsschläuche verursachen große Mengen an Abfall und hohe CO₂-Emissionen im Gesundheitssektor. Da sie aus hygienischen Gründen kaum recycelt werden können, werden sie meist verbrannt – mit zusätzlichem fossilen CO₂-Ausstoß. Biobasierte Kunststoffe bieten hier eine vielversprechende Alternative, da sie aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen und bei der Entsorgung nur das zuvor gebundene CO₂ freisetzen.
An dieser Herausforderung setzt ein Forschungsprojekt der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) in Zusammenarbeit mit der BIOVOX GmbH an. Unter Leitung von Prof. Dr. Diana Völz und Prof. Dr. Ilona Brändlin entwickelt das Team einen biobasierten Kunststoff für Infusionsbeutel, der stabil, sicher und für den medizinischen Einsatz geeignet ist. Das Projekt „Bio_K_Sub“ wird im Rahmen der Innovationsförderung Hessen durch LOEWE mit rund 500.000 Euro gefördert und läuft bis Oktober 2026.
Die Forschenden arbeiten daran, Materialeigenschaften wie Biostabilität, Alterungsbeständigkeit und UV-Resistenz zu optimieren. Parallel werden Biokompatibilitätsprüfungen sowie physikalische und chemische Tests durchgeführt, um die medizinische Sicherheit des Materials sicherzustellen. Das Projekt trägt dazu bei, nachhaltige Werkstoffkreisläufe zu etablieren und perspektivisch auch andere Produkte wie Blutbeutel umweltfreundlicher zu gestalten.