Etwa 70 Vertreterinnen und Vertreter der heimischen Wirtschaft waren der Einladung des TechHub Region Fulda e.V. am Donnerstag, 14. März 2024, gefolgt und informierten sich im Konzeptkaufhaus Karl über digitale Prozesse und Technologien. Unter dem Titel „Mit digitalen Technologien zum smarten Unternehmen“ zeigten vier Experten in ihren Impulsvorträgen, wie Firmen ihre IT-Infrastruktur und Prozesse für die Zukunft ausrichten können.

Stefan Müller, Country Manager von Xpand IT, startete mit dem Thema „Datenstrategie“ in den Nachmittag und machte dabei deutlich, dass Unternehmen bevor sie sich mit Themen wie Künstlicher Intelligenz (KI) auseinandersetzen, zunächst einmal eine saubere Datenbasis schaffen sollten. Diese Daten können dann zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, für eine bessere Kundenorientierung oder auch einfach als Grundlage für Entscheidungen im eigenen Unternehmen dienen.

Daran anknüpfend zeigte Markus Lorenz von der datrycs GmbH, wie mit Hilfe verschiedener Cloud-Services mittelständische Unternehmen flexibel agieren und neue Produkte und Services entwickeln und skalieren können. Der Aufbau einer Cloud-Infrastruktur sei auch gerade für kleinere Unternehmen machbar und vergleichbar mit einem Lego-Baukasten. Wichtig sei jedoch, dass von vornherein klar sei, was „gebaut“ werden bzw. welches Ziel erreicht werden soll.

Die Frage nach dem Ziel stellte auch Maximilian Burkardt von IBM Deutschland bei seinem Blick auf aktuelle Anwendungsfälle für KI-Technologien. Denn obwohl das Thema gerade in aller Munde ist, sei nicht für jeden Prozess auch der Einsatz von KI-Technologie sinnvoll, da diese durch die benötigte hohe Rechenleistung nicht ganz günstig sei. Besonders groß sei gerade die Nachfrage nach Sprachmodellen wie beispielsweise ChatGPT. Diese können als sogenannte Chatbots beispielsweise im Kundenservice einen großen Nutzen für Unternehmen haben. Burkardt wies aber auch daraufhin, dass neben der technischen Umsetzung auch eine sauberere Dokumentation von KI-Prozessen nicht zu vernachlässigen sei. Insbesondere durch den neuen „AI Act“ der EU werde hier künftig Transparenz zu einem wichtigen Kriterium.

Zum Abschluss des TechForums beschäftigte sich Prof. Dr. Frank Klingert von der Hochschule Fulda mit der Frage, wie viel IT-Knowhow man im eigen Unternehmen haben sollte. Klingert stellte dabei die Vor- und Nachteile des Outsourcings von IT-Prozessen an Dienstleistungsunternehmen vor. Sein Rat: Wer die volle Kontrolle über seine Daten haben möchte, sollte digitale Prozesse zumindest zum Teil im eigenen Unternehmen halten. Dies schließe aber eine Nutzung von Cloud-Diensten oder die Zusammenarbeit mit IT-Dienstleistern keineswegs aus. Um das nötige IT-Knowhow im eigenen Unternehmen aufzubauen, bot Klingert darüber hinaus die Zusammenarbeit mit der Hochschule Fulda an. Über Projekte, Abschlussarbeiten oder Duales Studium könnten Unternehmen frühzeitig junge IT-Fachleute an sich binden.

„Das TechForum bot Technologie-Unternehmen und klassischen mittelständischen Unternehmen einmal mehr eine ideale Plattform für neue Impulse und zum Austausch. Das positive Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigt, dass wir mit unseren Angeboten auf einem guten Weg sind“, lautet das Fazit von Christian Vey, Geschäftsführer des TechHub Region Fulda e.V., dem mittlerweile etwa 60 Unternehmen angehören.

Das Technologieland Hessen war im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums Sponsor der Veranstaltung