Schulterblick zum Workshop „Rohstoffe. Technologien. Märkte.“ im Rahmen der 14. Jahrestagung des House of Pharma & Healthcare
Stabiler Zugang zu kritischen Rohstoffen ist unerlässlich für Innovation, Versorgungssicherheit und Erfüllung regulatorischer Anforderungen
Am 09. September 2025 fand in Frankfurt am Main die 14. Jahrestagung des House of Pharma & Healthcare statt. Im Mittelpunkt des Hauptprogramms standen vielfältige politische und wissenschaftliche Aspekte zu Themen wie der medizinischen Versorgung der Patienten von morgen, Datenräumen und dem Potenzial von KI in der Gesundheitswirtschaft sowie Patientensicherheit und innovative Therapien. Ein besonderer Fokus lag auf der Wettbewerbsfähigkeit unserer Gesundheitsindustrie.
Um den Bogen groß zu spannen, griffen wir im Workshop des Technologieland Hessen deshalb das Thema „Rohstoffe. Technologien. Märkte. – Zukunftsstrategien für eine resiliente Wirtschaft“ auf. Denn Grundlage der Wertschöpfung entlang aller Industrien sind Ressourcen. Insbesondere Rohstoffe müssen in ausreichender Menge verfügbar sein und über oft komplexe, globale Lieferketten beschafft werden.
Zunächst richtete Yannick Scharf von Cefic in seinem Vortrag unseren Blick auf die EU-Ebene und gab uns wertvolle Einblicke, insbesondere zur Bedeutung kritischer Rohstoffe für die chemische und pharmazeutische Industrie sowie zu den relevanten EU-Verordnungen, die diesen Bereich aktuell prägen und prägen werden. Herr Scharf betonte, wie wichtig die Sicherstellung der Verfügbarkeit dieser Rohstoffe ist und wie bedeutend deshalb auch strategische Handlungsabkommen sind. Denn die Verfügbarkeit bestimmen letztlich die Länder, in denen die Rohstoffe gewonnen werden.
Eric Hendrich von Rohstoff.net/Tradium beleuchtete die globale Perspektive, indem er uns anhand von China und dessen diversen Technologie- und Handlungsstrategien ein düsteres Bild der Verfügbarkeit – insbesondere von Seltenen Erden – vermittelte. Aufgrund wachsender geopolitischer und handelswirtschaftlicher Spannungen gerät die Rohstoffsicherung immer mehr unter Druck. Dies spiegelt sich in der Prozessgestaltung und Umsetzung von Produktion und technologischen Innovationen wider. Herr Hendrich rief zur positiven Auseinandersetzung mit dem Thema Rohstoffe auf und zeigte in der Diskussion anhand von Beispielen, dass technologische Innovationen ein kleiner Schritt zur Unabhängigkeit sein können.
Julian Odenthal von Arcus Greencycling berichtete von einem solchen Schritt und zeigte, wie innovative Ideen, gepaart mit technischem Know-how und Unternehmertum, zu skalierbaren Prozessen führen können. Diese sollen den Kohlenstoffbedarf der chemischen Industrie nachhaltiger decken als das klassische Cracken.
In der Diskussionsrunde ergänzte Dr. Francois Kruger von Euroapi mit seiner umfassenden Erfahrung und Expertise die Runde auf wertvolle Weise. Die Verfügbarkeit von Rohstoffen ist für Arzneimittelhersteller von zentraler Bedeutung, weil sie die Basis für die Wirkstoffproduktion bilden und damit direkt die Qualität, Verfügbarkeit und Kosten der Arzneimittel bestimmen. Ein stabiler, wettbewerbsfähiger Zugang zu kritischen Rohstoffen ist unerlässlich für Innovation, Versorgungssicherheit und die Erfüllung regulatorischer Anforderungen.