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16.09.2025

eDIAS2.0 ist unverzichtbar für erfolgreiche Datenökosysteme

Update aus der Arbeitsgruppe Sicherheit kollaborativer Ökosysteme

Die enormen Wertschöpfungspotenziale der digitalen Wirtschaft ergeben sich aus der gezielten Nutzung von Drittdaten. Datenökosysteme wie Manufacturing-X sollen dies ermöglichen. Damit ein kollaboratives Datenteilen möglich ist und Datenräume erfolgreich nutzbar werden, ist ein gemeinsames Sicherheitsverständnis fundamental. Die Arbeitsgruppe Sicherheit kollaborativer Datenökosysteme setzt sich bei der Suche nach interoperablen und souveränen digitalen Identitätsnachweisen in Datenökosystemen für eine eDIAS2.0-konforme Infrastruktur ein.

Sicherheit schafft Vertrauen. In digitalen Ökosystemen meint Sicherheit deutlich mehr als den klassischen Schutz vor (Cyber-)Angriffen. Vielmehr beschreibt sie eine ganzheitliche Vertrauensbasis, die eine zuverlässige und geschützte Kommunikation und Datenverarbeitung zwischen Unternehmen, Maschinen und Plattformen überhaupt erst ermöglicht. Verbindliche Security-Vorgaben stellen sicher, dass weder Missbrauch noch Manipulationen der Daten erfolgen, alle Datennutzenden eindeutig identifiziert und in der Folge zugriffsberechtigt werden können und jederzeit absolute Transparenz über ablaufende Austauschprozesse besteht.

Eng mit Security verknüpft sind Fragen nach digitalen Identitäten. Sie ermöglichen die eindeutige und vertrauenswürdige Identifikation der im Datenökosystem Agierenden. In Datenraum-Projekten wie Catena-X oder den Manufacturing-X-Projekten entstehen nun aber zunehmend individuelle Identitätslösungen, die nicht interoperabel sind. Fehlt Interoperabilität hinsichtlich der digitalen Identität, entstehen Unternehmen Kosten für notwendige Neuintegrationen je nach anzusprechendem Datenökosystem. In der Folge verharren Unternehmen in „ihrem Ökosystem“ und lassen Potenziale liegen.

Mit eIDAS 2.0 steht ein europaweit harmonisierter Rechtsrahmen zur Verfügung, der europäischen Unternehmen die Möglichkeit bietet, ihre Unternehmensidentität selbstbestimmt und rechtsverbindlich zu verwalten. Identitätsnachweise und Signaturen sind rechtlich bindend und werden in allen EU-Mitgliedsstaaten automatisch anerkannt. Das unterscheidet es fundamental von den zentralisierten Lösungen großer Tech-Konzerne.

Jedoch berücksichtigt die regulatorische Umsetzung digitaler Identitäten die Bedürfnisse juristischer Personen des privaten Rechts und weiterer wirtschaftlich tätiger Einheiten wie Personengesellschaften derzeit noch nicht ausreichend. Die Arbeitsgruppe Sicherheit kollaborativer Datenökosysteme in der Plattform Industrie 4.0 setzt sich deshalb für eine eIDAS 2.0-konforme Infrastruktur als interoperables und souveränes Identitätsökosystem ein. Die Datenökosysteme stellen dann nur noch Mitgliedsausweise aus.

Bereits seit Sommer 2024 arbeitet die Arbeitsgruppe in einer Task Force am Thema. Im regelmäßigen Austausch mit Industrie, Verbänden und Ministerien bündelt sie Anforderungen und gibt Impulse für die politische Umsetzung. Es gehe jetzt darum, die Sicht der Industrie und die Bedürfnisse juristischer Personen des privaten Rechts in die weiteren regulatorischen Prozesse einzubringen, um breite Akzeptanz und Nutzbarkeit zu erreichen, beschreibt Michael Jochem den aktuellen Arbeitsstand.

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