Digitaler Diskussionsabend „Wachsende Bedeutung kritischer Rohstoffe" - Strategische Unabhängigkeit der EU von Drittstaaten?
In ihrer Rede zur Lage der Europäischen Union vom 14. September 2022 kündigte Kommissionspräsidentin Frau Ursula von der Leyen den „Critical Raw Materials Act“ an. Die Kommission wird mit dieser Initiative das Ziel verfolgen, zukünftig die Abhängigkeit von Rohstofflieferungen aus Drittstaaten zu vermeiden.
Die Bedeutung seltener Metalle, wie zum Beispiel Lithium, wird im Zuge der angestrebten Transformation zu einer digitalen und klimaneutralen Wirtschaft stetig steigen. Daher ist es entscheidend, sich beim Import dieser Rohstoffe auf keinen Fall in eine ähnliche Abhängigkeit zu begeben, wie es etwa beim Import von Erdöl und Erdgas geschehen ist.
In diesem Zusammenhang hat die Kommission bereits richtigerweise betont, dass eine strategische Unabhängigkeit der EU nur durch effektives Recycling und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft erreicht werden kann.
Wie können die dargestellten Ziele der Kommission hinsichtlich kritischer Rohstoffe bestmöglich erreicht werden? Zur aktuellen Diskussion dieser Frage laden wir Sie herzlich ein.
Folgende Fragestellungen sollen im Vordergrund der Diskussion stehen:
- Welchen Geltungsbereich hat der Critical Raw Materials Act und welche Rohstoffe sind kritisch?
- Welche Rolle kann Europa bei der Förderung kritischer Rohstoffe spielen, etwa mit Blick auf die wichtigen Lithium-Reserven in Deutschland und vor allem in Serbien?
- Welche Anreize müssen geschaffen werden, damit die Wiedergewinnung von seltenen Erden zum Beispiel aus Produkten wie Windkraftanlagen oder Elektroaltgeräten in Europa gelingt?
- Welche Probleme müssen hinsichtlich des Riskomanagements und der Überwachung dringend behoben werden? Sofern man die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet, auf welchem Abschnitt dieser Kette kann Europa in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen?
Sprecher
- Dr. Franziska Brantner, MdB, Parl. Staatssekr. BMWK
- Wolfgang Trunk DG ENV
- Peter Handley, DG GROW.I.1
- Hildegard Bentele, MdEP
- Malte Gallée, MdEP
- Marie Christine von Hahn, Aurubis AG
- Felix Westerhaus und Hans-Jürgen Wachter, Heraeus Remloy
- Peter Kurth, BDE e.V.