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28.09.2018

Rückblick: Von Mehrwegflaschen aus Chicoréewurzeln

Neue Veranstaltungsreihe Bio. Innovationen. Stärken. erfolgreich gestartet

Frankfurt - Ob Chicoréewurzeln, Ananasfasern, Fischkot oder Blätter von Olivenbäumen: Bislang selten genutzte natürliche Ressourcen rücken aktuell in den Fokus von Unternehmern, Entwicklern und Wissenschaftlern. Mehr als 70 Teilnehmer freuten sich am 27.09.2018 über ein spannendes Programm zum Thema "Circular Thinking - Erfolge einer biobasierten Wirtschaft" und die zahlreichen Möglichkeiten zum Austausch und zur Vernetzung. 

V. l. n. r.: Prof. Andreas Gransee (K+S AG Kassel), Andreas Röhrich (Wolford, Österreich), Dr. Janin Sameith (Hessen Trade & Invest, Wiesbaden), Dr. Kathrin Rübberdt (DECHEMA, Frankfurt), Verena Übelhör (Hessisches Wirtschaftsministerium, Wiesbaden), Heinz-Peter Germann (wet-green GmbH, Reutlingen), Dr. Sascha Peters (HAUTE INNOVATION, Berlin), Dominik Wüst (Universität Hohenheim, Stuttgart), Albin Kälin (EPEA, Schweiz) © Jana Kay

Rund 70 Teilnehmer kamen in den Frankfurter Palmengarten, um über „biobasierte Innovationen“ zu sprechen, wie  Dr. Carsten Ott, Abteilungsleiter Technologie & Innovation bei der Hessen Trade & Invest GmbH (HTAI) berichtet: „Die neuen Produktionsprozesse können bereits heute im industriellen Maßstab angewendet werden.“ Die Veranstaltung bildet den Auftakt für die neue Veranstaltungsreihe Bio. Innovationen. Stärken.

Dominik Wüst von der Universität Hohenheim erklärte beispielsweise im Palmengarten, wie aus dem Inulin der Chicoréewurzel die Chemikalie „Hydroxymethylfurfural“ (HMF) gewonnen wird. Bisher werden Basischemikalien aus Erdöl gewonnen. Die Chicorée-Wurzelrübe eignet sich nicht nur deshalb so gut zur Gewinnung von HMF, weil sie ein Abfallprodukt ist: „Sie ermöglicht die Produktion einer höherwertigen Basischemikalie als das Äquivalent aus Erdöl“, sagte Wüst. Dadurch könnten PEF-Flaschen aus dem Oxidationsprodukt des gewonnen HMF beispielsweise dünner gezogen werden, als solche aus Erdöl basiertem PET. Das spart Transportkosten und verbessert die Umweltbilanz noch weiter.

Dr. Janin Sameith, Projektleiterin für Life Sciences & Bioökonomie ergänzt: „Wie sich nachhaltig produzieren lässt, ist eine Fragestellung der Bioökonomie. Denn diese setzt auf Energie und Rohstoffe aus Pflanzen oder auch aus Mikroorganismen statt weiterhin auf fossile Rohstoffe.“ Unsere Ressourcen in biologischen und technischen Kreisläufen zirkulieren so lange, wie es wirtschaftlich sinnvoll erscheint und qualitativ möglich ist.

Im Innovation Lab Life in Kassel werden unter dem Begriff „Urban Farming“ von der K+S GmbH Konzepte erforscht, die sich mit dem Anbau von Pflanzen im städtischen Raum beschäftigen. Aquaponic bezeichnet ein Zusammenspiel der Aufzucht von Fischen in Aquakulturen und der Kultivierung von Nutzpflanzen in Hydrokulturen, zum Beispiel Gemüse und Kräuter. Fische und Pflanzen nutzen sich bei dem System gegenseitig: Was die Fische ausscheiden, wird durch Bakterien aufbereitet und dient dann als Dünger für die Pflanzen. Die Pflanzen reinigen im Gegenzug das Wasser der Fische. Der Wasserverbrauch ist in diesem System deutlich geringer als bei herkömmlichen Feldern und die Pflanzen reifen schneller.

Unter dem Titel „Bio. Innovationen. Stärken.“ vernetzt das Technologieland Hessen  in Zukunft die Treiber biobasierter Innovationen und „beschleunigt damit den Transfer technologischer Expertise in marktfähige Produkte und Technologien“, so Dr. Ott. Am 28. November 2018 wird die zweite Veranstaltung zum Thema „Additive Fertigung - innovative biobasierte Materiallösungen“ stattfinden. Alle Informationen sind online zu finden auf der Website des Technologielandes. Wie die HTAI Unternehmen dabei unterstützt, sich untereinander und mit Forschungseinrichtungen zu vernetzen, kann im aktuellen „Jahresbericht 16_17“ nachgelesen werden.

 

Rückblick zur Veranstaltung

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