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15.10.2018

Richtfest für Energiespeicher

Gießen - Die TH Mittelhessen entwickelt einen Hochtemperaturspeicher für Strom aus erneuerbaren Quellen. Projektleiter ist Prof. Dr. Stefan Lechner vom Zentrum für Energietechnik und Energiemanagement (etem.THM). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt mit 1,58 Millionen Euro. Auf dem Gelände ihres Kooperationspartners, der Stadtwerke Gießen, baut die Hochschule eine Demonstrationsanlage. Im Leihgesterner Weg konnte nun das Richtfest gefeiert werden.

Wind- und Solarenergie fällt auch an, wenn man sie nicht braucht. Und in windstiller Nacht erzeugen weder Photovoltaik- noch Windkraftanlagen Strom. Soll die Energiewende gelingen, benötigt man deshalb Speicher, um die stark schwankende Einspeisung von Strom auszugleichen und das Stromnetz zu stabilisieren.

Lechner sieht den Hochtemperaturspeicher als kostengünstige und flexible Alternative zu anderen Speichertechnologien wie zum Beispiel Batterie- oder Pumpspeicherkraftwerken. In der Gießener Anlage werden elektrische Heizelemente Wärme von bis zu 1100 Grad erzeugen. Diese wird in Keramikelementen gespeichert. Bei Bedarf wird sie über eine Gasturbine in Strom und Heizenergie umgewandelt. Mit diesem Verfahren werden bis zu 80 Prozent der Ausgangsenergie nutzbar sein.

Der Wärmespeicher hat ein Gesamtgewicht von 47 Tonnen. Er besteht aus Schamottestein-Mauerwerk mit vertikalen und horizontalen Öffnungen, elektrischen Heizelementen und einer Isolierung aus Vermiculit, einem Mineral mit sehr geringer Wärmeleitfähigkeit. Zurzeit laufen die Montagearbeiten. Inbetriebnahme und Einweihung sind im ersten Quartal 2019 vorgesehen. Der Speicher wird eine Kapazität von mehr als 1,5 Megawattstunden haben. Einen Vorteil gegenüber herkömmlichen Technologien sieht Lechner darin, dass die Anlage – anders als etwa ein Pumpspeicherkraftwerk – praktisch überall errichtet werden kann. Außerdem müsse man weder gefährliche Stoffe noch begrenzte Rohstoffe einsetzen.

Auf dem Richtfest nannte THM-Vizepräsident und etem-Sprecher Prof. Olaf Berger in seiner Begrüßung das Projekt „ein Sinnbild dafür, was Hochschulen für angewandte Wissenschaften in der praxisnahen Forschung zu leisten imstande sind.“ Ein Charakteristikum dieser Forschung sei die Zusammenarbeit mit Unternehmen der Region.

Die exzellente Kooperation zwischen THM und seinem Unternehmen betonte Matthias Funk. „Wir machen hier keinen Laborversuch. Das ist ein Test am Netz. Dass wir solche Projekte mit wissenschaftlicher Begleitung auf den Weg bringen, macht uns stark“, so der Technikvorstand der Stadtwerke.

Patrick Burghardt, Staatssekretär im hessischen Wissenschaftsministerium, äußerte sich in einem Grußwort erfreut, dass die THM neben Landes- auch Bundesmittel einwerbe. Wie seine Vorredner lobte er das Miteinander von Hochschule und Wirtschaft. „Es ist wichtig, dass die Hochschulen, die das Stadtbild prägen, mit den lokalen Unternehmen zusammenarbeiten.“

Quelle: TH Mittelhessen

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