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23.01.2020

Mit Raumfahrttechnik gegen seltene Krankheiten

Interdisziplinäres Lehrprojekt der JLU ermöglicht klinische Studie mit Niedertemperatur-Plasma am Campus Kerckhoff

Gießen - Wenn Medizin auf physikalische Grundlagenforschung trifft: Ärztinnen und Ärzte der Kerckhoff-Klinik sowie Physikerinnen und Physiker der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) haben sich kürzlich am Campus Kerckhoff der JLU und ihres Fachbereichs Medizin in Bad Nauheim über die neuartige Behandlungsmöglichkeit einer seltenen Krankheit ausgetauscht.
Gerät zur Plasma-Behandlung etwa an den Fingerkuppen.
© Johannes Lang

Bei der Systemischen Sklerose handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die eine Vermehrung des Bindegewebes in Organen und in der Haut zur Folge hat. Patientinnen und Patienten aus ganz Deutschland kommen nach Bad Nauheim, um die Expertise der rheumatologischen Abteilung von Prof. Dr. Ulf Müller-Ladner zu nutzen.

Die Symptome der Krankheit reichen von Bewegungseinschränkungen z.B. der Finger bis hin zum Organversagen. Bisher allerdings gibt es laut Prof. Müller-Ladner keine Therapie, die eine tatsächliche Heilung verspricht. Insbesondere für die sehr schmerzhaften und schlecht heilenden offenen Stellen, die im Bereich der Fingerkuppen entstehen können, will der interdisziplinäre Zusammenschluss der Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Studierenden der JLU nun ein atmosphärisches Niedertemperatur-Plasma (aNtP) einsetzen und in einer klinischen Studie bei stationären Patientinnen und Patienten auf die erhofften Verbesserungen des Krankheitsbildes prüfen.

Die Idee dazu entstand im Rahmen des forschungsnahen Lehr- und Lernprojekts der JLU "(Natur)Wissenschaft und Technik in der Medizin - NWTmed" von Dr. Johannes Lang und Dr. Holger Repp, als der Plasma- und Raumfahrtphysiker Prof. Dr. Markus Thoma, der auch Experimente in der Internationalen Raumstation ISS durchführt, über Plasmamedizin referierte. „Bei dem Wort Plasma denkt jeder Arzt unmittelbar an Blut. Wir in der Physik reden hierbei aber von einem physikalischen Zustand, der oft als vierter Aggregatzustand bezeichnet", sagte Thoma. Das Plasma, hier aNtP, wird bereits bei einigen anderen Wundheilungsstörungen erfolgreich als innovative Therapieoption genutzt.

 

Quelle: Pressemitteilung der Justus-Liebig-Universität Gießen

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