News

Wir informieren Sie über aktuelle Projekte, Trends, Veröffentlichungen, Fördermöglichkeiten und weitere interessante Neuigkeiten aus den Innovationsfeldern des Technologielandes Hessen. 

Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Abonnieren Sie unseren kostenfreien, monatlich erscheinenden Newsletter! Einen Rückblick auf die vergangen Ausgaben finden Sie in unserem Newsletter-Archiv

11.09.2020

Förderung interdisziplinärer Summer Schools in der Systemmedizin

Einreichungsfrist: 1. Dezember 2020

Richtlinie zur Förderung von Zuwendungen für „Interdisziplinäre Summer Schools in der Systemmedizin“ im Rahmen des Forschungs- und Förderkonzepts „e:Med – Maßnahmen zur Etablierung der Systemmedizin“

Hintergrund und Förderziele

Die Systemmedizin nutzt systemorientierte Herangehensweisen, um komplexe physiologische und pathologische Prozesse in ihrer Gesamtheit zu verstehen. Sie schafft die Grundlagen für die Entwicklung innovativer Verfahren für die Diagnostik, die Therapie und die Prävention von Krankheiten. Durch ihren „Blick auf das Ganze“ überschreitet die Systemmedizin die Grenzen traditioneller Sicht- und Handlungsweisen in der medizinischen Forschung und Praxis. Mit dem Forschungs- und Förderkonzept „e:Med – Maßnahmen zur Etablierung der Systemmedizin“ (e:Med) fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Etablierung dieses Forschungsfeldes in Deutschland.

Durch das Konzept unterstützt das BMBF vor allem die fachübergreifende Vernetzung relevanter Expertisen aus Klinik, biomedizinischer Grundlagenforschung („omics“-Forschung) und Informationswissenschaften. Ohne diese Interdisziplinarität sind systemmedizinische Ansätze nicht realisierbar. Ein zentrales Ziel des Forschungs- und Förderkonzepts e:Med ist, herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Medizin, Biologie, Informatik und Mathematik in das Feld der Systemmedizin einzubinden. Durch den horizontalen Wissenstransfer soll der Austausch zwischen den Fachdisziplinen gestärkt werden, und die Informatik und die Mathematik sollen besser in die klinische Forschung und Praxis integriert werden. Zur Erreichung dieses Ziels müssen junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler frühzeitig an den interdisziplinären Ansatz der Systemmedizin herangeführt werden.

Das BMBF beabsichtigt „Interdisziplinäre Summer Schools in der Systemmedizin“ zu fördern. Summer Schools sind hier definiert als mehrtägige Workshops, in denen Nachwuchsforscherinnen und -forschern die Möglichkeit geboten wird, sich in dem neuen, interdisziplinären Gebiet der Systemmedizin durch Training, Seminare, intensiven fachlichen Austausch und fächerübergreifende Vernetzung weiter zu qualifizieren. Forschende verschiedener Fachdisziplinen können während oder nach ihrer Promotion oder bereits während ihres Masterstudiums oder einer vergleichbaren Ausbildungsphase an den Summer Schools teilnehmen. Auch für wissenschaftlich tätige Medizinerinnen und Mediziner auf einer frühen Karrierestufe ist eine Teilnahme möglich. Durch die Summer Schools soll eine Annäherung zwischen den verschiedenen Fachdisziplinen gefördert und eine zusätzliche Qualifizierung der Teilnehmenden für wissenschaftliches Arbeiten im Bereich der Systemmedizin erreicht werden.

Summer Schools können in Kooperation mit ausländischen, bevorzugt europäischen Einrichtungen ausgetragen werden. Dabei ist es möglich, einen Teil der Veranstaltung an einer ausländischen Einrichtung durchzuführen.

Diese Richtlinie zur Förderung von Summer Schools in der Systemmedizin ist Teil des Moduls IIIc des Forschungs- und Förderkonzepts „e:Med – Maßnahmen zur Etablierung der Systemmedizin“ im Rahmenprogramm Gesundheitsforschung der Bundesregierung.

Förderungschwerpunkte

Gefördert wird die Organisation, Durchführung und Nachbereitung von in der Regel bis zu fünftägigen interdisziplinären Summer Schools in der Systemmedizin.

Ziel der Summer Schools ist die Weiterqualifizierung, der fachübergreifende Austausch und die Vernetzung des medizinischen und naturwissenschaftlichen Forschungsnachwuchses im neuen, interdisziplinären Forschungsgebiet Systemmedizin. Summer Schools sollen Wert legen auf die Einführung und Einübung systemmedizinischer Arbeitsmethoden und disziplinübergreifender Denkansätze durch hochqualifizierte, international ausgewiesene und gegebenenfalls externe Lehrende. Klinisch relevante Anwendungsbeispiele sollen berücksichtigt werden. Besondere Akzente auf der Brückenbildung von der Datengenerierung bis zur Datenanalyse sowie auf der Einbindung von praktischen Arbeiten, wie z. B. anwendungsorientierte Datenanalyse und integrierte Laborarbeit, sind erwünscht. Nicht gefördert werden Ansätze, die auf die reine Entwicklung von Arbeits- und Lehrmethoden abzielen. Auch Veranstaltungen mit Tagungs- bzw. Kongresscharakter sind von der Förderung ausgeschlossen.

Für jede Summer School muss ein spezifisches, systemmedizinisches Thema formuliert werden. Das systemmedizinische Thema muss klar umrissen, in sich geschlossen und für den interdisziplinären Austausch geeignet sein. Hierbei können auch Themen aus solchen Gebieten gewählt werden, in denen systemmedizinische Ansätze bislang noch nicht in breiterem Maße zur Anwendung kommen, die jedoch von solchen Ansätzen profitieren könnten. Unabhängig hiervon ist eine hohe Attraktivität eines Themas für Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus klinischen Forschungsgruppen wünschenswert. Auch die Berücksichtigung der Rahmenbedingungen für die Systemmedizin, z. B. rechtliche, regulatorische und ethische Fragestellungen, ist möglich. Geschlechtsspezifische Aspekte sollen bei den Vorhaben nach Möglichkeit in angemessener Weise berücksichtigt werden.

Eine Summer School soll ein zusammenhängendes modulares und thematisch aufeinander aufbauendes Programm enthalten. Dieses soll bereits bei Antragstellung weitestgehend ausgearbeitet sein. Die zu vermittelnden Arbeits­methoden und Inhalte sind so zu wählen, dass sie eine disziplinübergreifende Zusammenarbeit und einen intensiven fachlichen Austausch zwischen den Teilnehmenden erlauben. Die Zahl der Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sollte in der Regel 20 Personen nicht überschreiten. Neben Teilnehmenden aus Deutschland ist die Teilnahme von Personen aus dem Ausland, bevorzugt aus der EU, möglich.

Die Ergebnisse der Summer Schools sollen der Öffentlichkeit in geeigneter Weise zur Verfügung gestellt werden.

Die Summer Schools können an einzelnen Terminen stattfinden oder auf verschiedene Termine aufgeteilt werden (z. B. auf zwei Wochenenden).

Die Summer Schools müssen in Deutschland stattfinden. Lediglich bei der Planung einer Summer School durch eine deutsche in Kooperation mit einer ausländischen Forschungseinrichtung kann ein Teil einer Summer School im Ausland stattfinden (z. B. einer von zwei Terminen). Hierbei ist eine Absichtserklärung (Letter of Intent) der kooperierenden ausländischen Einrichtung über die Finanzierung der Aufwendungen für den im Ausland stattfindenden Anteil vorzulegen.

Die Summer Schools müssen folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Fokussierung auf ein spezifisches systemmedizinisches Thema. Dieses soll auch klinische Aspekte und nach Möglichkeit Anwendungsbeispiele („Use Cases“) berücksichtigen.
  • Entwicklung eines Programms, das den Teilnehmenden eine systemmedizinische Weiterqualifizierung, interdisziplinäre Diskussionen und einen intensiven fachlichen Austausch ermöglicht.
  • Etablierung eines Gremiums aus Expertinnen und Experten der verschiedenen relevanten Fachrichtungen für die Auswahl der Teilnehmenden. Maximal die Hälfte der Gremiumsmitglieder darf der ausführenden Einrichtung zugehörig sein.
  • Auswahl der Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler auf der Basis aktueller, kurzer Abstracts. Der ausgewählte Teilnehmerkreis einer Summer School soll möglichst alle für das gewählte Thema relevanten wissenschaftlichen Fachdisziplinen abdecken.
  • Der Anteil des teilnehmenden Forschungsnachwuchses aus der geförderten ausführenden Einrichtung sollte in der Regel ein Fünftel nicht überschreiten. Mindestens die Hälfte der Teilnehmenden sollte aus in Deutschland beheimateten Institutionen stammen.
  • An der fachlichen Gestaltung der Summer Schools sollen international ausgewiesene Expertinnen und Experten beteiligt werden. Exkursionen zu nahe gelegenen, für die systemmedizinische Thematik relevanten Einrichtungen, z. B. Laboratorien und Kliniken, sind möglich.
  • Im Nachgang zur Veranstaltung sollen die Ergebnisse der Summer School zusammengetragen und allen Teilnehmenden schriftlich zur Verfügung gestellt werden. Die Ergebnisse sollen der Öffentlichkeit in geeigneter Form zugänglich gemacht werden (z. B. Pressemitteilung, Veröffentlichung im Internet, öffentliche Abschlussveranstaltung etc.).

Antragsverfahren und -frist 

Dem Projektträger ist bis spätestens 1. Dezember 2020 ein rechtsverbindlich unterschriebener förmlicher Förderantrag sowie eine Vorhabenbeschreibung in schriftlicher und elektronischer Form vorzulegen.

 

Vollständige Richtlinie und weitere Informationen: Förderaufruf des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Hessen Trade & Invest GmbH
Technologieland Hessen

  • Mainzer Str. 118
    65189 Wiesbaden
    Tel +49 611 95017-8672
    info@technologieland-hessen.de

  • Logo Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen Projektträger: Logo Hessen Trade & Invest