Produktion des Corona-Impfstoffs in Marburg kann starten
Die Weichen für größere Impfchargen sind gestellt: Das zuständige Regierungspräsidium Gießen (RP Gießen) hat die Produktion von SARS-CoV-2-Impfstoff in einer Produktionsanlage in Marburg heute genehmigt. „Hessen wird mit der Impfstoffproduktion am Standort Marburg eine zentrale Rolle einnehmen bei der Bekämpfung des Infektionsgeschehens. Der Fortschritt beim Produktionsprozess in Marburg macht uns Mut und lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken“, erklärte Ministerpräsident Volker Bouffier.
Reibungsloses Genehmigungsverfahren in Rekordzeit
„Die Genehmigung für die Impfstoffproduktionsanlage ist mit Blick auf die aktuellen Infektionszahlen eine wichtige und hoffnungsvolle Nachricht. Ich freue mich, dass wir in Rekordgeschwindigkeit das Genehmigungsverfahren vorantreiben konnten und damit den Weg geebnet haben“, sagte Umweltministerin Priska Hinz, deren Ministerium das Genehmigungsverfahren verantwortet.
Um einen Corona-Impfstoff am Standort Marburg herstellen zu dürfen, war für die Umbaumaßnahmen der bestehenden Anlage und die Herstellung von Covid-19-Impfstoff eine Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz erforderlich. Hierfür hatte die BioNTech SE eigens Ende September ein bestehendes Werk gekauft. Anfang Dezember hatte das Unternehmen die Anträge für einen Umbau und den Betrieb der Anlage gestellt. Das Regierungspräsidium in Gießen hatte unter Verantwortung des Hessischen Umweltministeriums unter Hochdruck die Genehmigungsfähigkeit des Vorhabens geprüft. Der entsprechende positive Bescheid ist heute dem Unternehmen per Kurier zugestellt worden. Damit liegen die Voraussetzungen für die Produktion des Impfstoffs vor.
Geographische Lage Marburgs ideal
Hessen ist einer der traditionsreichsten und bedeutendsten Standorte der pharmazeutischen Industrie. „Der hessische Pharmastandort ist nicht nur der umsatz-, sondern auch der forschungsstärkste in Deutschland“, sagte Dr. Rainer Waldschmidt, Geschäftsführer der Hessen Trade & Invest GmbH (HTAI). Mit rund 21.000 Beschäftigten ist die Branche zudem der größte industrielle Arbeitgeber in Hessen. Dr. Waldschmidt: „Das mittelhessische Marburg ist außerdem ein idealer Pharma-Standort, zentral gelegen und mit langer Tradition.“ Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich ergänzte: „Und ich bin stolz darauf, dass wir mit einem sehr engagierten Team und der heute übergegebenen Genehmigung für den Betrieb dazu beitragen können, dass die Produktion des Corona-Impfstoffs nun so schnell wie möglich starten kann.“ Dabei darf nicht vergessen werden: „Das Genehmigungsverfahren ist sehr anspruchsvoll, da die Anlagen den hohen Anforderungen der Arzneimittelherstellung genügen müssen.“ Für einen möglichst reibungslosen Ablauf des Verfahrens hatte das Unternehmen frühzeitig Kontakt zum RP-Gießen aufgenommen und stellte Anfang Dezember den Antrag. Noch vor Weihnachten erfolgte am 18. Dezember die Zulassung für den vorzeitigen Beginn des Um- und Ausbaus. Damit war es der Firma möglich, mit allen Bauarbeiten zu beginnen, die für den Betrieb der Anlage erforderlich sind.
Nachdem die Genehmigung nun erteilt ist, unterliegt die Anlage den regulären behördlichen Kontrollen zum technischen Anlagenbetrieb, wie andere Industrieanlagen dieser Art auch, sowie zusätzliche Überwachungen, etwa nach dem Arzneimittelrecht. Über den tatsächlichen Beginn der Produktion entscheidet die BioNTech Manufacturing Marburg GmbH.
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