PharmaForum blickt auf die Medizin nach Corona
Al-Wazir: „Neue, innovative Technologien werden die Gesundheitsindustrie der Zukunft prägen“
Das PharmaForum ist eine Initiative der Länder Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland, des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) und des Gesundheitspolitischen Arbeitskreises Mitte. Unternehmen aus Pharma und Medizintechnik, Forschungseinrichtungen und jungen Start-ups bietet es eine Plattform zum Austausch, um die Entwicklung innovativer Produkte und Lösungen zu beschleunigen. Gastpartner und Mitgestalter ist in diesem Jahr die Initiative Gesundheitsindustrie Hessen (IGH), in der Wirtschaft, Wissenschaft, Gewerkschaften und Landespolitik vertreten sind.
Mit Technologieoffenheit und digitalen Lösungen den Herausforderungen der Zukunft begegnen
In seinem Impulsvortrag umriss Professor Jochen Maas, IGH-Werkstattleiter sowie Forschungsgeschäftsführer von Sanofi Deutschland in Frankfurt, die Megatrends der kommenden Jahre. Insbesondere gentherapeutische Ansätze und Immuntherapien werden in Zukunft viele neue Behandlungsoptionen für Patientinnen und Patienten eröffnen. In der sich anschließenden Podiumsdiskussion betonte er die dazu notwendige Technologieoffenheit: „Jedem muss klar sein, dass wir ohne Gentechnik nicht innerhalb von nur neun Monaten Impfstoffe gegen das Corona-Virus entwickelt hätten“. Dr. Rainer Waldschmidt, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hessen Trade & Invest, ergänzte die Bedeutung von Kooperationen: „Die schnelle Bereitstellung von Impfstoffen in der Pandemie hat eindrucksvoll bewiesen, dass die Wertschöpfung von der Forschung und Entwicklung bis hin zur Produktion und Logistik reicht und die Abläufe überregional funktionieren“.
Dass Innovationen schnell Eingang in das Gesundheitssystem finden, unterstrich die Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen (vdek), Ulrike Elsner: „Arzneimittel und Impfstoffe sind unmittelbar nach ihrer Zulassung Teil des Leistungskatalogs. Dies sichert den Patientinnen und Patienten die Teilhabe an einer modernen Versorgung. Wir brauchen aber eine Reform der Kriterien für die Preisverhandlungen, die die Interessen von Kostenträgern und Industrie austariert“. Abschließend gab Han Steutel, Präsident des Verbandes forschender Pharma-Unternehmen (vfa), einen Ausblick auf eine Herausforderung der Zukunft, als er den Blick auf die Digitalisierung lenkte: „Wir müssen unseren Umgang mit Gesundheitsdaten auf eine solide Basis stellen und effiziente Wege der Nutzung finden. Nur so wird sich Deutschland im internationalen Wettbewerb behaupten können“.
Reger Austausch über die Zukunft der Medizin
Eingerahmt wurde die Podiumsrunde von 12 Fachvorträgen, die sich mit Lösungen für die aktuelle Pandemie und mit der Zukunft der Gesundheitsindustrie beschäftigten. So wurden innovative Ansätze zur Prävention, Diagnostik und Therapie von COVID-19 als auch von Krebs, Diabetes oder Herzkreislauferkrankungen vorgestellt. Eine corona-konforme Ausstellung mit über 10 Firmen komplettierte das Bild. Rund 130 Teilnehmende vor Ort nutzten die Chance zum Aufbau neuer Kontakte und für den Austausch darüber, wie sich die Zukunft der Medizin gestalten lässt.