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10.11.2022

E-Fuel-Projekt "RePoSe": Förderzusage über 3,4 Mio. Euro vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr

Für das F+E-Projekt "RePoSe" konnte das Kompetenzzentrum für Klima- und Lärmschutz im Luftverkehr (CENA Hessen) gemeinsam mit den Projektpartnern Bundesmittel in Höhe von rund 3,4 Mio. Euro beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) einwerben.

© Hessen-Agentur

Im Industriepark Höchst in Frankfurt a. M. soll erstmals gezeigt werden, wie sich die schwankende Verfügbarkeit von Ökostrom auf die Herstellung von CO2-neutralen Power-to-Liquid-Kraftstoffen auswirkt. Hierzu dockt sich das Projekt "RePoSe" (Real-time Power Supply for e-fuels) an das Vorhaben der Ineratec GmbH im Industriepark Höchst an.

Für das F+E-Projekt "RePoSe" konnte das Kompetenzzentrum für Klima- und Lärmschutz im Luftverkehr (CENA Hessen) gemeinsam mit den Projektpartnern Bundesmittel in Höhe von rund 3,4 Mio. Euro beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) einwerben. Als Kofinanzierung der CENA-Projektanteile, die nicht über Bundesmittel getragen werden, bringt das Land Hessen darüber hinaus bis zu 1,25 Mio. Euro Eigenmittel ein.

Die Übergabe des Förderbescheids durch Oliver Luksic, parlamentarischer Staatssekretär im BMDV, findet am 16.11.2022, von 10 bis 11 Uhr, im House of Logistics & Mobility (HOLM) in Frankfurt am Main, statt.

Im Anschluss an die Projektpräsentation stehen CENA Hessen sowie die am Forschungsprojekt "RePoSe" beteiligten Projektpartner Fraunhofer IWKS, Fraunhofer LBF, Ineratec GmbH und die Provadis School of International Management & Technology AG für Fragen und Einzelinterviews zur Verfügung. Die Veranstaltung wird fotografisch begleitet. Im Nachgang lassen wir Ihnen gerne Bildmaterial zukommen.

Pilotanlage: Kontinuierlicher Bedarf trifft auf variable Stromproduktion
Das Projekt RePoSe läuft von Oktober 2022 bis August 2026, wobei der praktische Teil der Durchführung auf dem Gelände des Industrieparks Höchst stattfindet. Ein Teil der dort von der Ineratec GmbH geplanten Pilotanlage wird im Projektzeitraum dazu genutzt, die Fischer-Tropsch-Synthese (FT) zur Herstellung von Power-to-Liquid-Kraftstoffen (PtL) zu betreiben – und zwar erstmals variabel. Die FT-Synthese oder das FT-Verfahren ist ein großtechnisches Verfahren zur Umwandlung von Synthesegas (CO/H2) in flüssige Kohlenwasserstoffe.

Bisher wurde diese Technologie nur im Dauerbetrieb mit kontinuierlicher Wasserstoffversorgung untersucht. Da Strom aus Sonne und Wind aber nicht kontinuierlich zur Verfügung steht, werden Wasserstoffspeicher als Puffer benötigt. Wie groß diese genau sein müssen, wird im Projekt "RePoSe" berechnet und erstmalig praktisch erprobt. Außerdem werden die Auswirkungen des variablen Betriebs auf die Nachhaltigkeit der Kraftstofferzeugung (u. a. in Form einer Lebenszyklusanalyse) und auf die mechanische Beanspruchung der Fischer-Tropsch-Anlage ermittelt.

Projektpartner
Das Projekt "RePoSe" wird im Rahmen des Gesamtkonzepts Erneuerbare Kraftstoffe mit insgesamt 3.425.491 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Erforderliche Aufwendungen des CENA, die nicht über die Bundesförderung abgedeckt sind, werden vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen (HMWEVW) in Höhe bis zu 1,25 Mio. EUR kofinanziert. Die Entwicklungsplattform für PtL-Kraftstoffe wird von der NOW GmbH koordiniert und durch die Projektträger VDI/VDE Innovation + Technik GmbH umgesetzt.

Partner im Projekt "RePoSe" (in alphabetischer Reihenfolge):
• CENA Hessen
• Fraunhofer IWKS
• Fraunhofer LBF
• Ineratec GmbH
• Provadis School of International Management & Technology AG

CENA Hessen ist Konsortialführer und Projektkoordinator für "RePoSe". Das Kompetenzzentrum untersucht in diesem Projekt die Optimierung von Stillstandzeiten der Syntheseanlage und die Größe des Wasserstofflagers. Dies umfasst die Beschaffung und Analyse von Daten zur Stromverfügbarkeit aus regenerativer Erzeugung, die Durchführung der Optimierungsrechnungen sowie den praktischen Betrieb eines Wasserstofflagers. CENA Hessen ist außerdem für die Kommunikation des Projekts verantwortlich.

Fraunhofer IWKS wird im Rahmen des Projekts die nach festgelegten Intervallen getauschten Systemkomponenten und deren Abnutzung sowie gegebenenfalls auftretende Ermüdungserscheinungen (wie z.B. Risse, Oberflächenschäden) metallographisch, strukturanalytisch sowie mikrostrukturell und morphologisch untersuchen. Dies gibt die Möglichkeit, gezielte Optimierungen an den eingesetzten Werkstoffen durchzuführen und die Auswirkungen aus dem Betrieb in Kombination mit den Auswirkungen des Wasserstoffs zu untersuchen.

Fraunhofer LBF untersucht die Zuverlässigkeit der Anlage unter variablen Lasten. Dies beinhaltet die Messung und Bewertung der lokalen Beanspruchungen an der Anlage, die Ableitung von Fehler-Effekt-Zusammenhängen für die Bewertung von Ausfallszenarien und deren Auswirkungen auf die Betriebsdauer sowie auf die Anlageneffizienz und -sicherheit. Über zyklische Analysen der eingesetzten polymeren und metallischen Werkstoffe wird eine Bewertung der Werkstoffschädigung durch die Kontaktmedien der Anlage durchgeführt.

INERATEC GmbH plant im Industriepark Frankfurt Höchst eine Power-to-Liquid-(PtL)- Pionieranlage zur Erzeugung von E-Fuels zu errichten. Aus bis zu 10.000 Tonnen biogenem CO2 und erneuerbarem Strom sollen jährlich bis zu 3.500 Tonnen oder 4,6 Millionen Liter INERATEC e-Fuels produziert werden. Die Pionieranlage setzt sich aus einzelnen, standardisierten Modulen zusammen. Eines dieser Module soll in das Projekt "RePoSe" eingebracht werden, um damit eine volatile Stromversorgung zu erproben.

Die Provadis School of International Management & Technology AG wird im Rahmen des Forschungsprojekts "RePoSe" eine Lebenszyklusanalyse erstellen. Mit dieser werden die Umweltwirkungen, wie bspw. der CO2-Fußabdruck und die Ressourcenbeanspruchung, detailliert und auf jeden Prozessschritt bezogen quantifiziert. Hierdurch ist bereits frühzeitig erkennbar, welche Prozessschritte eine hohe Umweltwirkung haben, sodass Maßnahmen zu deren Reduktion ergriffen werden können. Darüber hinaus kann abgeleitet werden, ob sich ökologische Vorteile gegenüber kontinuierlichen Verfahren ergeben.

CENA Hessen ist das Kompetenzzentrum für "Klima- und Lärmschutz im Luftverkehr" des Landes Hessen. CENA steht für "Centre of Competence for Climate, Environment and Noise Protection in Aviation". Das Kompetenzzentrum, mit Sitz im House of Logistics and Mobility (HOLM), ist eingegliedert in die Hessen Trade und Invest GmbH (HTAI). CENA Hessen ist Impulsgeber für nachhaltige Innovationen im Luftverkehr, vernetzt die interessierten Akteure und hilft dabei, innovative Projekte zu realisieren. Das Kompetenzzentrum arbeitet an Themen wie CO2-neutrales Fliegen, alternative Kraftstoffe (z. B. Power-to-Liquid) sowie an Konzepten für mehr Lärm- und Umweltschutz in der Luftfahrt. www.cena-hessen.de 

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