In den 2000er-Jahren haben qualitative Nachteile die Bedeutung additiv gefertigter Bauteile ausschließlich auf eine schnelle Anfertigung von Prototypen (Rapid Prototyping) und Werkzeugen (Rapid Tooling) beschränkt. Mit den in den 2010er-Jahren aufgekommenen Vielzahl von Start-ups und neuer herstellender Unternehmen kam es zu einer Neuausrichtung des Marktes hin zu der direkten Produktion von Bauteilen – sowohl im privaten als auch im industriellen Bereich. Der Anteil 3D-gedruckter Endverbrauchsteile nahm folglich zu. Mit der zunehmenden Substitution traditioneller subtraktiver Fertigungsverfahren wurden die Markteintrittsbarrieren im produzierenden Gewerbe gesenkt – insbesondere für junge Unternehmen mit innovativen Geschäftskonzepten. Vor allem durch die Kombination additiver Fertigung und digitaler Vernetzung rückten völlig neue Wertschöpfungspotenziale in den Vordergrund.
Eine Veränderung der Marktsituation ist durch eine Vielzahl von Fusionen und Übernahmen im AM-Bereich zu beobachten. Dabei werden unterschiedliche Strategien verfolgt:
- Klassische Produktionsunternehmen sichern sich Fertigungskapazitäten im AM-Bereich und
erhöhen ihre Reichweite. - 3D-Druck-Anlagenherstellende erweitern ihre Technologieführerschaft.
- AM-Unternehmen bauen ihre Position entlang der Wertschöpfungskette aus.
Die pandemiebedingten Einschränkungen von Lieferketten hat bei vielen produzierenden Unternehmen zu einem verstärkten Einsatz von Fertigungsoptionen der 3D-Druckindustrie geführt.