Dienstleistende für 3D-Druck und Content-Plattformen

Aufgrund der hohen Anschaffungskosten für additive Produktionsanlagen haben sich bereits vor einigen Jahren Dienstleistende am Markt etabliert. Waren diese früher vor allem für Entwicklungsabteilungen von Unternehmen tätig, die aus ökonomischen und strategischen Gründen keine eigenen Anlagen betreiben wollten, so haben sich mit dem steigenden Interesse für die additive Produktion Online-Plattformen am Markt etabliert. Auf diesen können 3D-Daten für den Druck von Teilen hochgeladen und der Bau mit einem bestimmten Material und der gewünschten Farbe in Auftrag gegeben werden. Einige Dienstleistende unterstützen die Anwendenden bei der Generierung der notwendigen Daten oder bieten Kontakte zu Designern. Meist geben die Online-Druckdienste auch eine Übersicht von bereits zur Verfügung stehenden finalen Gestaltungen, die sich auswählen und individuell konfigurieren lassen. Einige Druckdienstleistende unterstützen online auch bei der Preisfindung oder bieten die Erstellung von 3D-Druckdateien auf Basis von 2D-Skizzen an.

Eine kurze Übersicht einiger Online-3D-Druckdienstleistenden:

 

Diese Liste wird, auch auf Nachfrage, fortlaufend aktualisiert. 

 

Diese Plattformen wurden in den letzten Jahren immer mehr erweitert und bedienfreundlicher gestaltet. Zudem passen sich die Geschäftsmodelle einiger Plattformen immer stärker auch an individuelle Bedürfnisse von Produktgestaltenden und Kunstschaffenden an und bieten diesen so neue Vertriebsmöglichkeiten. Auf diese Weise können diese durch Erhalt einer Kommission für das Hochladen und die Nutzung von Daten verdienen. Teilweise können die 3D-Baupläne auch heruntergeladen werden, um diese anzupassen.

Neben den Online-Druckdienstleistern haben sich auch spezielle Plattformen im Netz etabliert, auf denen sich die eigenen 3D-Entwürfe und Bauteilpläne ablegen und tauschen lassen. Mit einer Suchfunktion kann aus Objektdaten der passende Entwurf für den eigenen Ausdruck gesucht werden. Zum Download stehen meist eine oder mehrere STL-Dateien zur Verfügung. Bei manchen Plattformen sind neben STL-Daten auch Quelldaten verfügbar.

Übersicht einiger Content-Plattformen:

 

Archive 3D: www.archive3d.net

  • über 40.000 Datensätze
  • Fokus: Möbel, Interior, Lampen, Accessoires

 Blend Swap: www.blendswap.com

  • über 23.500 Datensätze,
  • Fokus: Figuren, Interior, Accessoires

 GB3D Type Fossils: www.3d-fossils.ac.uk

  • über 2.000 Datensätze,
  • Fokus: 3D-Modelle von Fossilien

 GrabCAD: www.grabcad.com

  • über 4.610.000 Datensätze,
  • Fokus: technische Bauteile und Komponenten

 Thingiverse: www.thingiverse.com

  • über 1.000.000 Datensätze
  • Fokus: Kleinteile, Accessoires, Leuchten, Spiele

 Trimble 3D-Warehouse: www.3dwarehouse.sketchup.com

  • über 5.000 Datensätze
  • Fokus: 3D-Architektur

 TurboSquid: www.turbosquid.com

  • über 500.000 Datensätze
  • Fokus: Gebäude, 3D-Architektur, Körper, Tiere, Fahrzeuge, Natur

 Yeggi: www.yeggi.com

  • über 2.900.000 Datensätze,
  • Fokus: technische Komponenten, Kleinteile, Accessoires

Diese Liste wird, auch auf Nachfrage, fortlaufend aktualisiert. 

FabLabs und MakerSpaces

In mehreren Städten bieten örtliche Druckdienstleistende ihre Kompetenzen an. Diese Angebote reichen vom Komplettservice mit mehreren Anlagen über Do-It-Yourself-( DIY)-Druckshops bis hin zu Fab-Labs und 3D-Hubs. In der Regel vertreiben 3D-Druckereien sowohl fertig gedruckte Bauteile als auch die Dienstleistung des eigentlichen Druckvorgangs. Bei DIY-Druckshops hat man die Möglichkeit, sich einen 3D-Drucker auszuleihen und den Druckprozess zu Hause oder im Büro durchzuführen.

Die Idee eines FabLabs (fabrication laboratory) stammt vom MIT Media Lab aus Boston, welches unter Leitung von Professor Neil Gershenfeld im Jahr 2001 eröffnet wurde. Gemeint ist eine kleine Werkstatt mit einigen Druckern und weiteren Anlagen wie Fräsen oder Laser-Cutter, die von einer Community unter Verwendung von Open- Source-Software gemeinsam oder unter Anleitung freiwilliger Helfer genutzt werden können. Der Community- Gedanke stellt sicher, dass jeder Zugang zu allen technischen Möglichkeiten additiver Fertigung und der notwendigen Software erhalten kann. Die einzelnen FabLabs werden als Vereine betrieben, sind regional organisiert und oft über einen Verbund mit anderen FabLabs vernetzt.

Ein Verhaltenskodex und die Selbstverpflichtung für alle offenen Werkstätten sind in der FabLab-Charta zusammengefasst, die durch die Fab Foundation kommuniziert wird. Für Einsteigende werden in der Regel sogenannte Open-FabLab-Termine eingerichtet, damit alle Mitwirkenden Drucker und Software eigenständig benutzen können. Im April 2014 wurde in Darmstadt ein FabLab im Umfeld des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung (IGD) eröffnet. Solche auch als MakerSpaces bezeichnete FabLabs finden sich in Hessen beispielsweise in Wiesbaden (Makerspace Wiesbaden e. V.), Kassel (Hammertime Kassel), Gießen (MAGIE), Darmstadt (Lab3 am HUB 31), Friedberg (MakerSpace Friedberg), Fulda (oLaF), und Frankfurt am Main (tatcraft).

Den Community-Gedanken gibt es nicht nur in Bezug auf Werkstätten, die Drucker unterhalten, sondern erstreckt sich auch auf Privatpersonen, die eine additive Fertigungsanlage erworben haben, diese aber nicht rund um die Uhr verwenden. Das Geschäftsmodell der 3D-Hubs kommt aus den Niederlanden. Auf einer Plattform wird Besitzenden von 3D-Druckern angeboten, die Benutzung der Anlage anderen Personen und Unternehmen gegen eine Gebühr zu ermöglichen. Dies führt zu einer größeren Auslastung der Anlagen und gibt den Besitzenden der Drucker die Möglichkeit, Umsätze zu generieren. Bei jedem Auftrag, der über 3D-Hubs abgewickelt wird, verdienen die Plattformbetreibenden aus Amsterdam mit, denn es wird eine Kommission auf den Druckpreis erhoben.

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