Vitafluence.ai: Künstliche Intelligenz umarmt Medizin

Zwischen einem und zwei Prozent aller Menschen weltweit haben eine Autismus-Spektrum-Störung. Die sichere Diagnose dieser Erkrankung ist äußerst anspruchsvoll und die langen Wartezeiten auf Termine stellen für Betroffene eine zusätzliche Belastung dar. Die Vitafluence.ai GmbH hat mit Hilfe von künstlicher Intelligenz eine App für Tablets entwickelt, die eine Früherkennung neuronaler Entwicklungsstörungen bei Kindern – dazu zählt der Autismus – radikal vereinfacht.

Pre-Screening mit digitalen Biomarkern

Autismus äußert sich unter anderem in der Schwierigkeit der Betroffenen bei der Wahrnehmung und Verarbeitung von Sinneseindrücken. Speziell bei Kindern ist die Diagnose aufwendig, und nicht immer sind die Ergebnisse eindeutig.

Aber wie genau kann künstliche Intelligenz hier helfen? Die Antwort findet sich in der Nutzung von digitalen Biomarkern. Autistische Kinder sprechen häufig mit einer sogenannten Sing-Sang-Stimme. Außerdem unterscheiden sich ihre Blickbewegungen bei der Betrachtung von Bildern. 

Was selbst ausgewiesene Fachleute nicht immer zu 100 Prozent feststellen können, analysiert die KI des Produkts „Neurobee“ sehr präzise. Die App führt die Kinder dabei auf einem Tablet spielerisch durch einen Prozess, bei dem sie zum Beispiel Objekte auf dem Bildschirm benennen oder Fragen verbal beantworten müssen. In Echtzeit zeichnet dabei das Mikrofon die Stimme des Kindes auf, während die Kamera parallel die Blickrichtung und Mimik beobachtet. Anschließend wird ein Bericht erstellt, welcher der Ärztin oder dem Arzt Hinweise darauf gibt, ob weitere Untersuchungen notwendig sind.

Wir sollten neue Technologien lieber umarmen und sie zum Nutzen von Menschen anwenden, anstatt Angst davor zu haben.
Dr. Peter Owotoki, Founder
Sebastian Bartels

Forschung führt zu zukunftsfähigen Produkten

Zwölf Jahre lang war Garry Kasparov bereits Schachweltmeister, als er 1997 vom IBM-Supercomputer Blue Deep in seiner Sportart besiegt wurde – ein Meilenstein in der Entwicklung der künstlichen Intelligenz und Ergebnis von intensiver Forschung. Das ist auch bei Neurobee der Fall. Seit 2020 wurden Stimmproben gesammelt und dabei erforscht, wie man daraus Muster für die Erkennung von Autismus ableiten kann.

In die Zukunft gedacht will man bei der Vitafluence.ai die Technologie auch für weitere Erkrankungen wie Demenz, Alzheimer oder Depressionen anwenden. In Kronberg hat man sich zum Ziel gesetzt, führend im Bereich der medizinischen KI zu werden.

Lesen Sie hier den Beitrag über die Vitafluence.ai GmbH aus der Publikation "F&E-Meister in Hessen".

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