Nächstes Level der Wertschöpfung
Wirtschaft 4.0 ist der nächste Schritt der Industriellen Revolution und folgt ihren Vorläufern. Diese stellten zunächst die Erfindung der Dampfmaschine dar, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals die Produktion in großen Stückzahlen ermöglichte. Der Massenproduktion wurde im weiteren Verlauf durch die Elektrifizierung der Arbeit und die Änderung der Arbeitsorganisation ab Ende des 19. Jahrhunderts der Weg gebahnt – mit der Fließbandarbeit als bekanntestem Beispiel. In der dritten Industriellen Revolution gegen Mitte des 20. Jahrhunderts kam Automatisierungstechnik immer stärker zum Einsatz. Dabei wurde Informationstechnik erstmals abseits der Produktion von Waren genutzt, so dass auch betriebliche Abläufe weiter optimiert und beschleunigt werden konnten. Die Digitalisierung von Produktions- und Unternehmensprozessen stellt die konsequente Fortsetzung dieser Entwicklung dar, und zwar auf Basis von Daten und Informationen.
Daten als neue Währung
Mit der Digitalisierung werden Daten dafür genutzt, starre Wertschöpfungsketten, die als geordnete Reihe von Tätigkeiten entlang der Fertigung betrachtet werden können, in sogenannte Wertschöpfungsnetzwerke zu transferieren. Hierbei arbeiten unterschiedliche Wertschöpfungspartner erfolgreich zusammen, indem allen die gleichen Daten der einzelnen Produktionsstufen zugänglich gemacht werden – und die Stufen der Herstellung eines Produktes verzahnt ablaufen. Dadurch wird die vernetzte, gemeinschaftliche Wertschöpfung und die Flexibilität von Prozessen gesteigert, die Produktionskapazität erhöht und sogar die Etablierung neuer Geschäftsmodelle ermöglicht, zum Beispiel durch digitale Dienstleistungen. So bieten sich Unternehmen, die Wirtschaft 4.0 als Chance begreifen, neue Umsatzpotenziale und eine gesteigerte Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Betriebs.