Bei der Organisation des ersten Hessischen Innovationskongresses haben die Veranstalter wohl häufiger an folgende Geschichte gedacht – und daran, dass sie sich nicht wiederholen dürfe: Vor fast 150 Jahren erfand der hessische Mathematik- und Physiklehrer Philipp Reis das Telefon. Er präsentierte seinen Apparat im Physikalischen Verein in Frankfurt, stieß aber kaum auf Interesse. Der Amerikaner Alexander Graham Bell hingegen erkannte das Potenzial, entwickelte das Telefon, das Töne zunächst nur in eine Richtung übertrug, weiter und ließ sich die Erfindung 1876 patentieren – zwei Jahre nach dem Tod von Reis, dem die Idee weder Ruhm noch Geld gebracht hatte. Die Fernsehjournalistin Katrin Prüfig, die als Moderatorin durch den Kongresstag führte, erwähnte das Beispiel in ihrer Begrüßung, denn es zeigt: Ein guter Einfall allein ist noch keine Innovation. Wie gelingt der Transfer aus der Forschung in die Anwendung? Welche Erfindungen sind zukunftsträchtig, auf welche sollten wir besser verzichten? Und sind Innovationen überhaupt planbar? Antworten auf solche Fragen sowie Tipps für den Innovationsprozess und zahlreiche Beispiele für Neuentwicklungen aus Hessen gab es im Laufe der Veranstaltung reichlich.