Danico produziert Hochleistungsschmierstoffe auf Pflanzenbasis

In der chemischen Industrie bieten Bioschmierstoffe ein enormes Potenzial für die Abkehr von fossilen Ressourcen. Die Danico GmbH aus Südhessen hat sich ganz auf klimafreundliche Hochleistungsschmierstoffe aus nachwachsenden Quellen spezialisiert.

Umweltfreundlich und leistungsstark

Biologische Schmierstoffe punkten nicht nur in der Umweltbilanz, sondern auch bei der Performance: Im Vergleich zu mineralölbasierten Produkten verfügen sie über eine erhöhte Schmierleistung und eine bis zu sechsfach höhere Lebensdauer in hydraulischen Anlagen. Damit erweisen sie sich als ideale Alternative für technische Hochleistungsbereiche. Danico ist hier ein Bioökonomie-Vorreiter: Das Unternehmen aus dem Main-Taunus-Kreis wurde für seine Fahrrad-Bioschmierstoffe auf Basis von Sonnenblumenöl bekannt. Mittlerweile bedient der Hersteller auch Industriekunden mit Hydraulikölen und Schmierstoffen, die zum Beispiel für die Lebensmittelproduktion zertifiziert sind. Da sie die Umwelt nicht gefährden, können sie auch in kritischen Bereichen wie in der Nähe von Trinkwasserflächen eingesetzt werden.

Entscheidend ist für uns die Fähigkeit, biobasierte und nachhaltige Innovationen zu entwickeln, die einen echten Technologiesprung auslösen.
Arian Nek, Geschäftsführender Gesellschafter
Arian Nek, der Geschäftsführende Gesellschafter der Danico GmbH.
Arian Nek, der Geschäftsführende Gesellschafter der Danico GmbH.
© Andreas Reeg Photography, Danico GmbH

Für Industrie, Logistik und Medizintechnik

Zu den Innovationstreibern von Danico zählen neuartige Stoßdämpfer-Hydrauliköle, die bereits in der Industrie, Logistik und Medizintechnik gefragt sind. Sie kommen unter anderem in Industriedämpfern für die Pharmaproduktion und bei Prothesen zum Einsatz. Die biologischen Öle haben eine deutlich längere Lebensdauer im Vergleich zu herkömmlichen Schmierstoffen. Zudem lassen sie sich leicht entgasen und bei konstanter Dämpfungscharakteristik in einem breiten Temperaturbereich einsetzen. Aufgrund der geringen Verdampfungsneigung eignen sie sich auch für Reinräume, in denen niedrigste Partikel-Emissionen gefordert sind. Von den biobasierten Ölen profitiert vor allem die Umwelt: Die schonende Produktion, die kurzen Transportwege, die langlebigen Schmierstoffe und die erhöhte Maschinenlebensdauer lassen hohe C02-Einsparungen erwarten.

Auf dem Mountainbike zur Geschäftsidee

An die Ursprünge von Danico erinnert sich der Geschäftsführende Gesellschafter Arian Nek gerne zurück: „Als Biologe, der seit Jahren mit dem Mountainbike durch den Wald fährt, habe ich mich darüber aufgeregt, dass die mit Mineralöl geschmierte Kette aufgrund des Dieseleffekts verklumpt und schädliche Partikel freisetzt. Da ich keine überzeugenden Bioschmierstoffe für Fahrräder finden konnte, habe ich mich dazu entschlossen, selbst eine nachhaltige Alternative zu entwickeln. Das war der Startpunkt für unser Unternehmen.“ Um die positiven Bioschmierstoff-Eigenschaften sichtbar zu machen, unterstützt Danico bis heute verschiedene Sportarten – mit Welterfolgen in der Mountainbike-Disziplin Downhill und beim Skibob.

Mehr Einblicke in die biobasierte Wirtschaft von morgen gibt es im "Abc der Bioökonomie"
Bioökonomie bezeichnet meist eine Zukunftsvision: eine Wirtschaft, die fossile Energieträger durch biobasierte Ressourcen ersetzt hat und industrielle Prozesse auf biotechnologische Verfahren stützt. Damit verbinden sich große Chancen für den weltweiten Klimaschutz und die Ressourceneffizienz in Unternehmen. Das "Abc der Bioökonomie" wirft einen Blick hinter die Türen von Industrieunternehmen, KMUs, Start-ups, Hochschulen und Forschungsinstituten und zeigt, was bereits in punkto Bioökonomie alles passiert – anhand zahlreicher Schlüsselthemen und Praxisbeispiele entlang des Alphabets.