Schwimmbadwasser ist eine Herausforderung für Pumpen, da der oft hohe Gehalt an Chloridionen korrodierend wirkt. Seitdem immer mehr Schwimmbecken aus Edelstahl bestehen, hat sich das Problem noch verschärft, denn die Korrosionsprodukte der meist gusseisernen Pumpen lagern sich auf dem Edelstahl ab. Das Unternehmen Herborner Pumpentechnik löst das Problem mit einer dicken Beschichtung aus Kunststoff. Sie schützt die Pumpen vor Korrosion und Verschleiß.
Der Herborner Hersteller hat im Jahr 2016 eine eigene Beschichtungsanlage in Betrieb genommen und beschichtet bereits 70 Prozent seiner Schwimmbadpumpen. Für Solebäder mit extrem hohen Salzkonzentrationen hat das Unternehmen besonders dick beschichtete Pumpen auf den Markt gebracht. Das spart teure metallische Ressourcen, denn üblicherweise kommen in diesem Segment Pumpen aus Bronze oder Edelstahl zum Einsatz.
“ Ohne das LOEWE-Programm hätten wir die Entwicklung der neuen Pumpengeneration weder finanziell noch personell stemmen können. Dank der hessischen Innovations- und Technologieförderung konnten wir Arbeitsplätze sichern – und es werden weitere hinzukommen. ”Sascha Korupp, Technischer Leiter bei der Herborner Pumpentechnik GmbH & Co KG
Die Kunststoffbeschichtung verbessert zudem das Strömungsverhalten und erhöht so die Energieeffizienz der Pumpenhydraulik. Nachdem zunächst nur das Pumpengehäuse und einige andere Komponenten beschichtet wurden, entwickelte Herborner Pumpentechnik die Technik weiter und beschichtet jetzt auch Pumpenlaufräder. Da sie besonderen Belastungen ausgesetzt sind, bestanden sie bislang aus Aluminium-Bronze und wurden teuer zugekauft. Die ersten Pumpen mit beschichteten gusseisernen Laufrädern, hergestellt in der unternehmenseigenen Gießerei, sind seit Herbst 2018 im Einsatz. Dank der Beschichtung und einiger anderer technischer Neuerungen verbrauchen diese Pumpen fünf bis 25 Prozent weniger Energie.
Die korrosionsbeständige Pumpe setzt die lange Liste an Innovationen der Herborner Pumpentechnik fort. So brachte das Unternehmen vor fast 50 Jahren die erste Badewasser-Umwälzpumpemit integriertem Haar- und Fasernfänger auf den Markt. Die Kunststoffbeschichtung entwickelte der Herborner Pumpenhersteller zusammen mit der Technischen Hochschule Mittelhessen – ein Beispiel für die enge Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft in Hessen. Im Rahmen des LOEWE-Programms wurde das Verbundprojekt mit 160.000 Euro gefördert.
Herborner Pumpentechnik GmbH & Co KG
Littau 3-5
35745 Herborn
Sascha Korupp, Technischer Leiter
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