Das Cockpit mit einem kohlenfaserverstärkten Wabenkern wiegt rund 30 Prozent weniger als ein konventionelles. Ein Vierer der C-Linie wird dadurch um etwa sechs Kilogramm leichter – das entspricht etwa zehn Prozent des Gesamtgewichtes. Außerdem wurde der Sitzplatz mit Hilfe digitaler Methoden ergonomischer und sicherer gestaltet.
Nach intensiver Zusammenarbeit mit dem Institut für Werkstoffkunde der Universität Kassel in den Jahren 2016 und 2017 war das neue Cockpit einsatzbereit und marktfähig. Schon im Rahmen der Praxistestphase nutzte der gesteuerte Frauenvierer der Philipps-Universität Marburg ein Boot mit den leichten Sitzplätzen – und gewann bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften 2017 und 2018 Gold. Dabei zeigte sich auch ein weiteres Plus der Boote: ein erhöhter Komfort dank einer verbesserten Beinfreiheit.
“ Dank der Unterstützung durch das LOEWE-Programm des Landes Hessen haben wir nicht nur unser Produkt und unsere Verfahren wesentlich verbessert, sondern auch unsere digitale Kompetenz gestärkt. ”Daniel Riechmann, Geschäftsführer der Ruderwerkstatt GmbH

Bootsbau ist und bleibt Handwerk – doch die Digitalisierung gewinnt auch hier immer mehr an Bedeutung. Sowohl in der Konstruktion und im Design als auch bei der Optimierung von Produktionsprozessen sind digitale Methoden hilfreich. Das Land Hessen sensibilisiert handwerklich geprägte Betriebe für das Thema, in dem es ihre Zusammenarbeit mit hessischen Hochschulen unterstützt. Das Verbundprojekt mit der Universität Kassel, das im Rahmen der LandesOffensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz, kurz LOEWE, gefördert wurde, hat die digitale Kompetenz der Ruderwerkstatt gestärkt. So sollen zukünftig zum Beispiel die verschiedenen Bootsformen digital überarbeitet werden, um die Laufeigenschaften weiter zu verbessern.