Die enercast GmbH berechnet die Leistung von Wind- und Solaranlagen im Voraus

Photovoltaik- und Windkraftanlagen sind sprunghaft wie das Wetter. Mal liefern sie zu wenig, mal zu viel Strom. Aus Wetterdaten und mit viel mathematischem Know-how berechnet das Kasseler Unternehmen enercast die Leistung der Anlagen im Voraus. Das Softwaretool BigEnergy optimiert die Prognose mit Verfahren der künstlichen Intelligenz.

Innovative Vorhersagearchitektur

Für die Erstellung der Leistungsprognosen nutzte enercast bislang entweder physikalische Simulationen oder Verfahren der künstlichen Intelligenz. Die Zusammenführung beider Ansätze steigert den Rechenaufwand erheblich und war daher bis vor Kurzem nicht möglich. Mit Methoden des maschinellen Lernens, die Muster in großen Datenmengen erkennen, hat enercast das Problem zusammen mit Forschern der Universität Kassel gelöst. Jetzt lassen sich die Vorteile von physikalischen Modellen und künstlicher Intelligenz kombinieren. Die innovative Vorhersagearchitektur integriert zudem neue, detailliertere Wettermodelle.

Als kleines Unternehmen leben wir von der Geschwindigkeit der Weiterentwicklung unserer Technologie. Dank der Innovationsförderung des Landes Hessen können wir dabei auch zukunftsweisende Projekte angehen, deren Entwicklungsrisiken wir allein nicht tragen könnten.
Dr. Henning Schulze-Lauen, Geschäftsführer der enercast GmbH
Dr. Henning Schulze-Lauen, Geschäftsführer der enercast GmbH
Dr. Henning Schulze-Lauen, Geschäftsführer der enercast GmbH
© enercast

Selbstlernende Verfahren

Mit den neu entwickelten, selbstlernenden Verfahren verbessert sich das System von enercast stetig selbst. Insgesamt sank der Fehler der Leistungsprognose dadurch um rund 27 Prozent. Für Anbieter, die mit regenerativer Energie handeln, bedeutet das bares Geld, denn jetzt wissen sie noch besser im Voraus, wie viel Strom sie verkaufen können. Energieversorger wiederum, die einen Mix aus erneuerbarem und konventionellem Strom anbieten, nutzen die Leistungsprognosen für die Kraftwerksteuerung: Erwarten sie viel regenerative Energie, drosseln sie die klassischen Kraftwerke entsprechend.

Hessens Innovationsförderung für die Energiewende

Von Kassel aus liefert enercast jeden Tag 100 Millionen Prognosewerte an Kunden in 20 Ländern weltweit. Kooperationen spielen für den Erfolg des 2011 gegründeten Unternehmens eine Schlüsselrolle – sei es mit Energieunternehmen, die Prognosen von enercast für ihre Anlagenregelung nutzen, mit Wetterdiensten oder mit Forschungspartnern wie den Fachgruppen Software Engineering sowie Intelligent Embedded Systems der Universität Kassel. Auch das Land Hessen ist für enercast ein verlässlicher Partner. So förderte die hessische LandesOffensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz, kurz LOEWE, die Zusammenarbeit von enercast mit der Universität Kassel im Projekt Big Energy von April 2015 bis Dezember 2017.

Kontakt

enercast GmbH
Universitätsplatz 12
34127 Kassel
Telefon: +49 561 473 96640
E-Mail: info@enercast.de
www.enercast.de

Dieses Projekt (HA-Projekt-Nr.: 472/15-14) wurde im Rahmen der Innovationsförderung Hessen aus Mitteln der LOEWE – Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz, Förderlinie 3: KMU-Verbundvorhaben gefördert.